China lässt VW trotz Abgasskandal frohlocken

Ein Arbeiter in Arbeitskleidung inspiziert einen neuen, braunen VW Passat in einer Fabrikhalle.
Der weltweite Absatz stieg heuer bis dato um 3,1 Prozent. In den USA steht wieder ein wichtiges Urteil an.

Volkswagen kann die Folgen des Dieselskandals zunehmend hinter sich lassen. Wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten, wurden in den ersten elf Monaten des Jahres fast 9,38 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Das ist ein Plus von 3,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Damit wird VW auch im Gesamtjahr wieder mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen.

Zu verdanken ist dies vor allem dem chinesischen Markt, wo der Autoboom ungebrochen ist. Bis dato wurden heuer dort 3,6 Millionen Pkw verkauft, ein Zuwachs von 11,6 Prozent. Ein Grund für das hohe Plus sind staatliche Subventionen für kleinere Autos, von denen VW als Marktführer in China besonders stark profitiert. Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann sagte, er rechne auch im Dezember mit einem kräftigen Anstieg, bevor der Kaufanreiz Anfang des nächsten Jahres reduziert wird.

Europa

In ganz Europa wurden mit 3,87 Millionen nur etwas mehr Fahrzeuge abgesetzt als in China. Auch der Zuwachs war mit plus 3,5 Prozent geringer. In den USA zeichnet sich eine Wende ab. Nach dem Dieselskandal beträgt das Minus heuer 4,5 Prozent (auf 526.000 Verkäufe). Im November jedoch gab es ein Plus von 16,5 Prozent.

Apropos USA: ein Bezirksgericht in San Francisco wollte sich am Freitag über den Stand der Verhandlungen mit den US-Behörden und Anwälten über die Nachrüstung und den Rückkauf von rund 85.000 Autos mit Drei-Liter-Motoren informieren lassen. Beobachter erwarten einen ähnlichen Vergleich wie bei den kleineren Dieselwagen. Hier erhalten Kunden, Händler und Behörden 16,5 Mrd. Dollar. Bei den Drei-Liter-Motoren wird mit zwei bis vier Milliarden gerechnet.

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