China greift hart durch: Strafen gegen BMW-Händler

Die Volksrepublik ist derzeit ein heißes Pflaster für die Automobilindustrie: Erstmals haben Chinas Wettbewerbshüter nach ihren jüngsten Ermittlungen in der Autobranche Strafen verhängt.
Vier BMW-Händler in der Provinz Hubei wurden zu Bußgeldern verurteilt, wie BMW am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Die Höhe der Strafe beläuft sich auf insgesamt 1,6 Mio. Yuan (194.734,86 Euro), wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Die Händler hätten ihre Preise verbotenerweise abgesprochen.
Xinhua warf Autoherstellern Preistreiberei vor. "Viele Premiummarken verlangen von chinesischen Konsumenten viel höhere Preise als in den Vereinigten Staaten oder Europa", schrieb die Staatsagentur. Die Preise in China seien teilweise um das Dreifache erhöht.
Razzien am laufenden Band
Seit Wochen erhöhen Chinas Preiswächter den Druck auf die Autobranche. Bei mehreren Firmen gab es Razzien. Mittlerweile sollen Untersuchungen gegen mehr als 1.000 Autounternehmen, Händler und Zulieferer laufen.

Das Verfahren gegen das deutsch-chinesische Audi-Joint-Venture steht laut Medienberichten kurz vor einem Abschluss. Die zuständige Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) hatte vor knapp zwei Wochen Strafen angekündigt, sich aber nicht zum Strafmaß geäußert. Die angesehene Pekinger Wirtschaftszeitschrift 21st Century Business Herald beziffert das Bußgeld auf rund 250 Mio. Yuan. Andere Staatsmedien schrieben von einer Strafe in Höhe von 1,8 Mrd. Yuan. Grundlage wäre ein Prozent des Umsatzes der Marke Audi in China.
Unsicherheit und Ermäßigungen
In der gesamten Branche herrscht derzeit Unsicherheit über das weitere Vorgehen der chinesischen Behörden. Audi, Daimler, BMW, Jaguar Land Rover, Chrysler, Toyota und Honda haben bereits Preisermäßigungen für Ersatzteile bekanntgegeben.
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