Causa Casinos: WKStA weitet den Kreis der Beschuldigten aus
Gestern, Mittwoch, kam es beim Glücksspielkonzern Novomatic erneut zu Hausdurchsuchungen ebenso bei dem Rechtsanwalt und Obmann des FPÖ-nahen "Instituts für Sicherheitspolitik" (ISP), Markus Tschank. Die Hausdurchsuchung wurde von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) heute, Donnerstag, bestätigt.
Demnach sollen bei den Razzien auch IT-Experten der Justiz anwesend gewesen sein. Der Verdacht der Behörde: Bestechlichkeit, Bestechung, Untreue und Missbrauch der Amtsgewalt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
An wievielen Standorten die Ermittler gestern aufgetaucht sind, sagte die WKStA auf APA-Nachfrage nicht. Auch zur Anzahl der Beschuldigten hielt man sich bedeckt. Die Causa Casinos ist nach wie vor eine Verschlusssache.
Neue Beschuldigte sind drei Manager der Novomatic sowie ein der FPÖ nahestehender Wirtschaftsprüfer. Novomatic hatte den sicherheitspolitischen Thinktank mit 240.000 Euro gesponsert. Seitens Novomatic heißt es, dem Betrag würden entsprechende Leistungen gegenüberstehen. Die Leistungsverzeichnisse für 2018 und seit kurzem für 2019 sollen der Behörde vorliegen. Eine letztgültige Bewertung könne erst Ende 2020 vorgenommen werden, zu diesem Zeitpunkt endet der dreijährige Vertrag.
Die Verdachtslage in Zusammenhang mit der Causa Sidlo dürfte ziemlich dünn sein. Die Staatsanwaltschaft verknüpft möglicherweise den Vorwurf, Novomatic habe Glücksspiellizenzen kaufen wollen, neuerdings mit der Zahlung an den Verein. Eine neue Online-Lizenz hätte allerdings einen Wert von rund 300 Millionen Euro. Dem würden 240.000 Euro für den Verein gegenüber stehen.
Anwalt Tschank wird bereits seit längerem als Beschuldigter geführt.
Untersucht wurde, ob der Verein als Gegenleistung für den Wunsch nach Glücksspiel-Lizenzen von der Novomatic bezahlt wurde. Novomatic-Chef Harald Neumann habe sich 2017 mit Tschank treffen wollen, um etwas zum Thema Glückspiel-Lizenzen in die Regierungsverhandlungen einzubringen. Kurz drauf habe die Novomatic ein Sponsoring des ISP in Höhe von 240.000 Euro beschlossen.
Heute, Donnerstag, hat die WKStA die Ermittlungen in der Causa Casinos Austria rund um einen FPÖ-Politpostenschacher ausgeweitet. Es hätten sich nicht nur die ursprünglichen Verdachtsmomente erhärtet, sondern "auch weitere Verdachtslagen gegen teils auch weitere Beschuldigte" ergeben, teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit.
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