Casinos könnten voll verstaatlicht werden

Die ÖBIB, Nachfolgeorganisation der ÖIAG, will die Casinos Austria zu hundert Prozent übernehmen, berichtet die Presse. Das sei den bisherigen Anteilseigentümern am Donnerstag bei der Syndikatssitzung mitgeteilt worden. Das Finanzministerium äußerte sich nur allgemein dazu.
Schon bisher hat die ÖBIB den Drittel-Anteil der ebenfalls staatlichen Münze Österreich an den Casinos Austria übernommen. Auch einige andere Anteilseigner – u. a. Raiffeisen, das Hotel Sacher, die Privatbank Schelhammer & Schattera und einige Privatstiftungen – hatten zuletzt wissen lassen, dass sie ihre Beteiligung gerne abstoßen wollen, wenn der Preis stimmt. "Angeblich sind auch jene Familien, die kleine Aktienpakete an den Casinos Austria halten, bereit zu verkaufen", schreibt die Presse nun. Damit könnte der Glücksspielkonzern zu hundert Prozent in Staatsbesitz kommen, "möglicherweise, um einen späteren Börsegang zu ermöglichen".
Unklar ist die Finanzierung der Transaktion. Zwei Gutachten haben den Wert des Unternehmens vor einigen Monaten mit 450 Millionen Euro ermittelt, da aber die jüngste Bilanz gut war, müsse der Wert neu berechnet werden und könnte sich laut Insidern auf 500 Millionen Euro belaufen. Sollte außerdem für die 32 Prozent, die die Lotto-Toto-Holding an den Lotterien hält, extra gezahlt werden, käme noch ein dreistelliger Millionenbetrag dazu.
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