Casinos Austria behalten das volle Dutzend

Alle bestehenden Lizenzen für Spielbanken in Österreich verbleiben bei den Casinos Austria.

Die Casinos Austria behalten ihre 12 Casinolizenzen. Wenig überraschend bekamen die Casinos auch den Zuschlag für das sogenannte Landpaket mit sechs weiteren Konzessionen in den Bundesländern. Das Finanzministerium hat die zweite Tranche nach dem Stadtpaket im Windschatten der Nationalratswahl vergeben - dieser Tage erging der Bescheid. Im Bundesland Salzburg sperren die Casinos Austria den unrentablen Standort Bad Gastein zu und machen dafür eine Spielbank im Grand Hotel in Zell am See auf.

"Wir freuen uns sehr über diesen großartigen Erfolg", sagt Casino-Austria-General Karl Stoss. "Die Erteilung der Konzessionen bringt wieder jene Stabilität und Planbarkeit, wie sie für ein verantwortungsvoll agierendes Unternehmen wie Casinos Austria unerlässlich ist", so Stoss. Der Casinos-Boss sieht sich in seinem bisherigen Weg speziell puncto Spielerschutz bestätigt.

Novomatic hofft auf die Neuen

Leer ausgegangen ist der niederösterreichische Automatenkonzern Novomatic, der als einziger Konkurrent im Rennen um das Stadt- und das Landpaket war. Diesmal wollen die Niederösterreicher aber nicht rechtlich gegen die Vergabe vorgehen. Seine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) gegen das Stadtpaket hatte der Konzern im Juni überraschend zurückgezogen. Die nunmehrige Entscheidung des Finanzministeriums "nehmen wir zur Kenntnis und stehen nicht an, unserem Marktbegleiter zu gratulieren", sagte Novomatic-Sprecher Hannes Reichmann.

Novomatic hofft dafür auf die drei neuen Casinostandorte in Wien und Niederösterreich. Konkurrenten hier sind, neben den Casinos Austria, die deutsche Gauselmann-Gruppe und die börsenotierten Century Casinos. Die Bewerbungsfrist für die neuen Spielbanken ist im Juni 2013 ausgelaufen. Bis der Zuschlag erteilt wird, könnte es noch dauern.

Zell am See kommt dazu

Die jetzigen Berechtigungen gelten für die fünf bestehenden Casinos in Baden (Niederösterreich), Velden (Kärnten), Riezlern (Kleinwalsertal/Vorarlberg), Kitzbühel und Seefeld (Tirol) sowie für einen neuen Standort in Zell am See. Dafür lassen die Casinos Austria von ihrem unrentablen Standort in Bad Gastein ab. Das vergleichsweise kleine und nur saisonal betriebene Casino in dem Pongauer Kurort gilt schon länger als Sorgenkind im Konzern. Es wird wahrscheinlich noch bis zum Auslaufen der bestehenden Konzessionen Ende 2015 offen bleiben – für den Ort ist das ein schwerer Schlag.

Zell am See dagegen darf sich freuen. Es wird im Winter gerne von reichen Russen und im Sommer von Gästen aus dem arabischen Raum besucht. Sie lassen viel Geld in der Region - bald sollen sie auch den Rubel im Casino rollen lassen können. Schon jetzt gibt es in Zell am See einen WINWIN-Automatensalson der Casinos Austria - ganz in der Nähe der künftigen Spielbank.

Das heimische Glücksspielgesetz (GSpG) steht seit Jahren in Kritik. Vor drei Jahren wurde das Monopol schließlich durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Fall gebracht. Das zuständige Finanzministerium musste in der Folge die Casinolizenzen erstmals europaweit ausschreiben, zuvor waren sie stets freihändig an die Casinos Austria vergeben worden. Aber auch die nunmehrige Vergabe der neuen Konzessionen lief nicht ganz rund. Mitbewerber und auch Juristen monierten, dass die Kriterien auf die bisherige Monopolistin zugeschnitten seien.

Kommentare