Card complete greift nach Diners Club

Eine Hand führt eine Kartenzahlung an einem elektronischen Lesegerät durch.
Der Kreditkartenanbieter will von der Bank Austria die DC Bank AG übernehmen.

Der größte heimische Kreditkartenanbieter card complete will von der Bank Austria die DC Bank AG übernehmen. Die DC Bank AG gibt in Österreich, Deutschland, Polen sowie in Tschechien und der Slowakei Kreditkarten der Marke Diners Club aus. Der geplante Erwerb wurde am Montag bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Sowohl Diners Club als auch card complete wollten sich vorerst nicht zu der Übernahme äußern. Die Bank Austria verweist auf die laufende Prüfung durch die Kartellbehörden. Die BWB hat für die Prüfung vorerst bis zum 20. April Zeit. Die Bank Austria hält derzeit 99,94 Prozent an der DC Bank AG, an card complete hält das Finanzinstitut mit 50,1 Prozent ebenfalls die Mehrheit, die weiteren Gesellschafter sind die Raiffeisen-Invest GmbH mit 25 Prozent und die AVZ GmbH mit 24,9 Prozent.

Visa-Erbin

Die card complete Service Bank AG ist aus Visa Österreich hervorgangen und ist mit 1,3 Millionen ausgegebenen Kreditkarten Marktführer in Österreich. Neben Visa und MasterCard hat card complete seit kurzem auch Kreditkarten der japanischen JCB im Angebot.

Schärfster Konkurrent von card complete ist paylife mit 700.000 ausgegebenen Kreditkarten. Das Unternehmen gehört seit 2013 dem Schweizer Finanzdienstleister Six, der auch die Zürcher Börse betreibt. Österreichische Großbanken, darunter die Bank Austria, Bawag P.S.K., Erste Bank, Raiffeisen und ÖVAG hatten sich auf Druck der Brüsseler EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen von ihrer Paylife-Beteiligung trennen müssen.

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