Cannabis-Nachfrage sprengt das Angebot
Seit Beginn des Jahres können Bürger über 21 Jahre in Colorado legal Cannabis kaufen und konsumieren – eine Premiere in den USA. Einwohner Colorados dürfen sich pro Kauf mit einer Unze (28 Gramm) eindecken, Besucher aus anderen (Bundes-)Staaten müssen sich mit einer Viertel Unze begnügen – und bald könnte es deutlich weniger werden.
Denn die Nachfrage nach dem Stoff hat alle Erwartungen übertroffen, vor den Türen der Hasch-Läden in Colorados Hauptstadt Denver bildeten sich in den ersten Tagen lange Schlangen. Der Andrang ist laut Welt.de derart groß, dass einige Geschäfte zeitweise schließen mussten, weil sämtliche Vorräte ausverkauft waren.
Colorado zelebriert sein Recht aufs Kiffen
Regulierungs-Wirrwarr
Was auch daran liegt, dass der Staat Colorado zunächst nur Verkaufslizenzen an jene Stellen vergeben hat, die bisher schon medizinisches Cannabis verkauft haben. Diese wiederum müssen seit dem 1. Jänner 70 Prozent ihres verkauften Cannabis selbst anbauen. Vorher konnten sie weitgehend uneingeschränkt von lizenzierten Gras-Bauern zukaufen. Die Gras-Bauern wiederum dürfen jetzt nur noch 30 Prozent ihrer Ernte an Einzelhändler abgeben und müssen 70 Prozent selbst an Endkunden verkaufen. Viele der Farmer haben aber noch gar keine Einzelhandels-Lizenz.
Preissprünge
Um die Preise nicht noch mehr ansteigen zu lassen, rationierten einige Händler ihre Verkaufsmengen. Das 3D Cannabis Center in Denver etwa setzte die maximale Verkaufsmenge pro Kunde auf vier Gramm. Proportional zum Steigen der Preise und Sinken des Angebots wächst die Sorge, dass Kunden zurück auf den Schwarzmarkt gedrängt werden könnten.
Steuerkasse klingelt
Nach Colorado will Washington als zweiter Bundesstaat Marihuana noch in diesem Jahr als Droge legalisieren. Läuft der Versuch in den beiden Test-Staaten erfolgreich, könnten bald schon weitere nachziehen.
Kommentare