"Candy Crush": Holpriger Start an der Börse
Wieder macht eine Spielefirma virtuelle Artikel zu Börsen-Milliarden. King Digital Entertainment, der Entwickler hinter dem populären Smartphone-Spiel „Candy Crush“, nimmt bei seinem Börsengang zunächst rund 500 Millionen Dollar ein. Zusammen mit den Anteilsscheinen, die bei den Alteigentümern verbleiben, wird das Unternehmen mit etwa 7,1 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) bewertet.
Das Debüt am Mittwoch verlief aber holprig. Der erste Kurs in New York lag mit 20,50 Dollar (14,87 Euro) um 9 Prozent unter dem Ausgabepreis von 22,50 Dollar. Später fiel der Preis zeitweise sogar unter 20 Dollar.
Dies gilt an der Börse als schlechtes Omen. So waren Facebooks Aktien kurz nach dem Börsengang vor knapp zwei Jahren auf eine lange Talfahrt gegangen, bevor sie sich schließlich wieder erholten.
Dabei schreibt King Digital Entertainment im Gegensatz zu vielen anderen jungen Internetfirmen satte Gewinne. Im vergangenen Jahr verdiente die Firma 568 Millionen Dollar. Der Umsatz lag bei 1,9 Milliarden Dollar.
Allerdings hängt das Geschäft von King derzeit fast komplett von „Candy Crush“ ab: Das Spiel bringt fast 80 Prozent der Umsätze herein. Für Anleger kann das ein Risiko sein. Dass Online-Spiele ein wechselhaftes Geschäft sind, hatte bereits die Krise des „Farmville“-Erfinders Zynga demonstriert. Nachdem neue Erfolgstitel ausblieben, liefen die Nutzer davon. Die Zynga-Aktie kostet derzeit mit fünf Dollar nur noch die Hälfte vom Ausgabepreis aus Dezember 2011.
Namensstreit
Zugleich ist King in einen ungewöhnlichen Streit verwickelt: Die Firma will sich in Europa „Candy“ als Markennamen schützen lassen. Mehrere andere Spiele-Anbieter wie der „Cut The Rope“-Erfinder Zeptolab wollen sich dagegen wehren.
Internet-Börsegänge: Was wie lief
Kommentare