C für Athen: Letzte Stufe vor der Pleite

Fitch stufte Griechenlands weiter herab. Hintergrund ist der geplante Forderungsverzicht privater Gläubiger beim Schuldenschnitt.

Das 130-Milliarden-Euro-Hilfpaket für Griechenland hat die Ratingagentur Fitch nicht milde gestimmt, ganz im Gegenteil: von CCC geht es hinunter auf C.

Der Haircut von 53,5 Prozent kombiniert mit der Ankündigung Griechenlands, alle private Investoren mit speziellen Klauseln (CAC) zum Mitmachen zu zwingen, führe dazu, dass der Umtausch der Griechenland-Papiere als "notleidend" einzustufen seien.

Das Rating C für Griechenland, die letzte Stufe vor der Insolvenz (D), zeige an, dass eine Zahlungsunfähigkeit in naher Zukunft sehr wahrscheinlich ist, schreibt Fitch.

In dem geplanten Schuldenschnitt würden faule Papiere eingetauscht, urteilte Fitch. Wenn die Umschuldung abgeschlossen sei, würden die Ratings von Griechenland erneut abgesenkt auf „Teilweiser Zahlungsverzug“, teilte Fitch mit. Zu einem späteren Zeitpunkt folge eine Neueinschätzung der Lage.

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos hatte mit dem Downgrade schon am Vortag gerechnet. Konsequenzen müsse das Land dadurch aber nicht befürchten da die Liquidität der Banken durch die Entscheidung der Eurogruppe gesichert sei.

Zum Mitmachen verpflichtet

In Athen wird indessen ein Spargesetz nach dem anderen verabschiedet. Die offizielle Einladung an die Banken zum Schuldenschnitt steht kurz bevor. Die griechische Regierung hat das Gesetz für einen möglichen Zwangs-Schuldenschnitt auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass die privaten Gläubiger zum Forderungsverzicht gezwungen werden könnten, falls die Beteiligung am freiwilligen Schuldenschnitt zu niedrig ausfällt.

Für Kleinanleger bis 100.000 Euro ließ Venizelos am Mittwoch ein kleines Fenster offen. Die Regierung in Athen werde für die "Personen-Sparer" Sorge tragen, sagte Venizelos.

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