Buwog: Mieteinnahmen stiegen um 61 Prozent

Der börsennotierte österreichische Wohnimmobilien-Konzern Buwog hat im Geschäftsjahr 2014/15, Stichtag ist der 30. April, seine operativen Ergebnisse auffetten können. Nur das deutlich negative Finanzergebnis ließ den Netto-Gewinn auf fast ein Drittel schrumpfen. Trotzdem soll eine Dividende in Höhe von 69 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.
Die Netto-Mieteinnahmen stiegen um 61 Prozent auf 187,7 Millionen Euro, und das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Anschreibungen (Ebitda) legte um 47 Prozent auf 158,6 Millionen Euro zu, wie die Buwog am Montag in einer Aussendung mitteilte.
Gewinn sank um 64 Prozent
Die Bewertungen von Derivaten, die Finanzverbindlichkeiten und die Schuldübernahmen drückten das Finanzergebnis um mehr als 200 Millionen Euro auf minus 216,9 Millionen Euro. Detail am Rande: Die durchschnittliche Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten konnte die Buwog von 2,45 Prozent auf 2,14 Prozent reduzieren.
Das negative Finanzergebnis sorgte für einen Rückgang beim Konzerngewinn um 64 Prozent auf 40,7 Millionen Euro auf Basis des Pro-forma-Vergleichs gegenüber 2013/14. Der Recurring FFO (Funds From Operations), eine Kenngröße für die Cash-Generierung von Immo-Gesellschaften, erhöhte sich um 33 Prozent auf 91,7 Millionen Euro - erst Ende März mit den Neunmonatszahlen hatte die Buwog das Jahresziel auf 88 Millionen bis 90 Millionen Euro angehoben.
Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 geht der Buwog-Vorstand von einem insgesamt positiven Marktumfeld aus. Er will den Recurring FFO auf rund 98 Millionen bis 100 Millionen Euro steigern.
5000 Wohneinheiten in der Pipeline
Insgesamt umfasst die Development-Pipeline der Buwog rund 5000 Einheiten in unterschiedlichen Stadien mit rund 1,4 Milliarden Euro Gesamtinvestitionsvolumen. Davon entfielen Ende Juni mehr als 440 Millionen Euro auf Berlin, gut 920 Millionen Euro auf Wien.
Beinahe ein Drittel zum operativen FFO - 34,9 Millionen Euro - trug bei der Buwog im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 der Einzelwohnungsverkauf bei. Im Bereich „Property Sales“ wurden im Berichtszeitraum 617 Bestandseinheiten mit einer Marge von 59 Prozent auf den Fair Value veräußert. Samt Blockverkäufen wurden 1221 Einheiten verkauft; bei den Blockverkäufen betrugen die Margen auf den Fair Value 26 Prozent.
Im „Property Development“ verdoppelte sich das operative Ergebnis auf 12,5 Mio. Euro, es wurden 369 Einheiten fertig.Fertiggestellt wurde in dem Segment eine Gesamtnutzfläche von 27.710 Quadratmetern, davon wurden 21.975 Quadratmeter an Dritte verkauft. Aktuell befinden sich 844 Wohnungen mit 253 Millionen Euro Invest-Volumen in Bau.
Fokus auf Berlin
Speziell auf Berlin konzentriert sich die Buwog, dort sind momentan drei Projekte mit 394 Einheiten in Bau; weitere Projekte sollen folgen. Ende April umfasste das Bestandsportfolio 51.671 Einheiten mit rund 3,6 Millionen Quadratmeter Fläche und einem Fair Value, der laut Buwog mit rund 3,6 Milliarden Euro um 41 Prozent höher lag als zum Ende der vorhergehenden Geschäftsjahres. Die Mieteinnahmen wuchsen primär durch die Portfoliozukäufe.
Der Leerstand im Portfolio sank von 4,8 auf 4,2 Prozent, der Netto-Mietertrag wuchs von 4,9 auf 5,6 Prozent. Profitiert habe die Buwog im Geschäftsjahr 2014/15 auch von der deutlichen Ausweitung der Aktivitäten in Deutschland durch die Integration des mit Ergebniswirksamkeit Juli 2014 übernommenen DGAG-Immo-Portfolios, erklärte Buwog-Vorstandschef Daniel Riedl.
Die Buwog verfüge über ausreichende finanzielle Mittel, um sich an den Märkten bietende Opportunitäten für weitere Akquisitionen sowie in der Projektentwicklung zu nutzen, sagte FInanzvorstand Ronald Roos.
Rund 16.600 Bestandseinheiten eignen sich für einen Einzel- oder Blockverkauf, erläuterte Co-Vorstand Herwig Teufelsdorfer im Geschäftsbericht. Der tatsächliche Verkauf erfolge schrittweise über die nächsten Jahre in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktlage insbesondere im Bereich Block Sales.
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