Burger King wirft Filialbetreiber raus
Nach dem Wirbel um Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen vor rund einem halben Jahr greift die Fastfood-Kette Burger King durch: Der größte deutsche Franchise-Nehmer Yi-Ko Holding muss den Betrieb in allen 89 Burger-King-Restaurants einstellen, die Verträge werden mit sofortiger Wirkung gekündigt, teilte Burger King Europe am Mittwoch mit.
"Mit der jetzigen Entscheidung ziehen wir einen Schlussstrich", sagte der Deutschland-Chef der Fast-Food-Kette, Andreas Bork in der Bild-Zeitung. "Diese schwierige, jedoch notwendige Entscheidung wurde getroffen, nachdem sich die Yi-Ko wiederholt nicht an die vertraglich vereinbarten Arbeitsbedingungen für ihre 3.000 Restaurant-Mitarbeiter gehalten hat", hieß es in einer Mitteilung. Zu Burger King gehören in Deutschland rund 700 Restaurants.
Rückfällig
Ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff hatte im Frühjahr unter anderem über schwere Missstände in Filialen der Yi-Ko-Holding berichtet. "Nach dem Hygiene-Skandal im Mai hat sich zunächst vieles verbessert, doch seit dem Sommer gab es wiederholt Verstöße gegen die geschlossenen Vereinbarungen", begründete Bork die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit.
Seinen Angaben zufolge wurden wiederholt Arbeitsverträge missachtet. Die Yi-Ko-Holding habe Urlaubsgelder und Zuschläge einbehalten und im Krankheitsfall Gehälter erst verspätet ausgezahlt. Dafür soll insbesondere der ehemalige Geschäftsführer Ergün Yildiz verantwortlich gewesen sein. Er war nach den Enthüllungen zurückgetreten, soll sich danach aber doch wieder in das Tagesgeschäft eingemischt haben.
Wie es mit den 89 Standorten und für die 3.000 Arbeitnehmer weitergeht, steht noch nicht fest. "Wir werden alles dafür tun, möglichst alle Restaurants und die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten", sagte Bork.
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