Euro-Einführung in Bulgarien von Politkrise überschattet
In einem Lidl-Shop in Sofia
Zusammenfassung
- Bulgarien wird 2026 das 21. Euro-Zonen-Mitglied, doch die Bevölkerung ist beim Euro-Start gespalten und fürchtet Inflation.
- Österreichische Unternehmen begrüßen die Euro-Einführung, erwarten wirtschaftlichen Rückenwind und sehen Vorteile im Handel.
- Die größte Herausforderung bleibt die Korruptionsbekämpfung, während Preiskontrollen und ein einfacher Wechselkurs die Umstellung erleichtern sollen.
Ein wenig positive Stimmung könnte Bulgarien durchaus gebrauchen. Ob diese rund um den Start des Euro zum Jahreswechsel am Donnerstag aufkommt, ist fraglich. Bulgarien wird 2026 das 21. Mitglied der Euro-Zone. Die Wirtschaft begrüßt den Wechsel vom alten Lew zur neuen Gemeinschaftswährung, die Bevölkerung ist gespalten.
Laut Umfragen begrüßen nur 50 Prozent der Bulgaren das neue Geld. Die Inflation ist mit 5,5 Prozent überdurchschnittlich hoch, weitere Preisschübe werden befürchtet. Vor allem bei Älteren und in weniger gebildeten Schichten herrscht Euro-Skepsis vor, geschürt auch durch Fake News aus Russland, wie Rossen Scheljaskow bei seinem Besuch in Österreich im Juni schilderte. Mittlerweile ist der Politiker nur noch Bulgariens Ex-Premier. Vor rund drei Wochen ist seine Regierung nach großen Anti-Korruptionsdemos zurückgetreten und – bis zu Neuwahlen – nur noch interimistisch im Amt.
Vorteile im Handel
Aus österreichischer Sicht wird die Euro-Einführung in Bulgarien durchaus befürwortet, unter anderem fällt die Wechselkursthematik beim Import-Export-Geschäft nun endgültig weg. Schon heute ist Österreich mit mehr als fünf Milliarden Euro nach den Niederlanden und vor Deutschland zweitgrößter Investor in dem Balkanland.
Das Who-ist-who der Wirtschaft, von der EVN über die Telekom bis zu Wienerberger, ist vor Ort vertreten. Weitere Großprojekte, wie zuletzt jenes der OMV Petrom im Solarbereich oder die geplanten Explorationsbohrungen im Schwarzen Meer 200 km östlich von Varna, stehen an. Bei österreichischen Firmenniederlassungen in Bulgarien sind 30.000 Personen beschäftigt.
„Der Euro kann ein Turbo für wirtschaftliche Reformen sein. Die gemeinsame europäische Währung kann auch die Konvergenz Bulgariens mit den anderen EU-Mitgliedern beschleunigen. Und nicht zuletzt ist der Euro global gesehen ein Symbol für Sicherheit und Vertrauen in einen Wirtschaftsstandort und kann Auslandsinvestitionen anziehen. Das ist für Bulgarien, nach wie vor eines der ärmsten Länder Europas, sicherlich positiv“, sagt Österreichs Wirtschaftsdelegierter Philippe Kupfer.
Und so rechnen österreichische Unternehmen in Bulgarien mit Rückenwind durch die Euro-Einführung, wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer unter 100 Führungskräften zeigt. Drei Viertel der Befragten sehen das Wirtschaftsklima von „stabil“ bis „positiver“. Dafür spricht sicherlich ein für 2026 erwartetes Wirtschaftswachstum von um die drei Prozent. Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung bleiben freilich vorrangige Themen.
Vorteile im Handel
Aus österreichischer Sicht wird die Euro-Einführung in Bulgarien durchaus befürwortet, unter anderem fällt die Wechselkursthematik beim Import-Export-Geschäft nun endgültig weg. Schon heute ist Österreich mit mehr als fünf Milliarden Euro nach den Niederlanden und vor Deutschland zweitgrößter Investor in dem Balkanland.
Das Who-is-who der Wirtschaft, von der EVN über die Telekom bis zu Wienerberger, ist vor Ort vertreten. Weitere Großprojekte, wie zuletzt jenes der OMV Petrom im Solarbereich oder die geplanten Explorationsbohrungen im Schwarzen Meer 200 km östlich von Varna, stehen an. Bei österreichischen Firmenniederlassungen in Bulgarien sind 30.000 Personen beschäftigt.
„Der Euro kann ein Turbo für wirtschaftliche Reformen sein. Die gemeinsame europäische Währung kann auch die Konvergenz Bulgariens mit den anderen EU-Mitgliedern beschleunigen. Und nicht zuletzt ist der Euro global gesehen ein Symbol für Sicherheit und Vertrauen in einen Wirtschaftsstandort und kann Auslandsinvestitionen anziehen. Das ist für Bulgarien, nach wie vor eines der ärmsten Länder Europas, sicherlich positiv“, sagt Österreichs Wirtschaftsdelegierter Philippe Kupfer.
Und so rechnen österreichische Unternehmen in Bulgarien mit Rückenwind durch die Euro-Einführung, wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer unter 100 Führungskräften zeigt. Drei Viertel der Befragten sehen das Wirtschaftsklima von „stabil“ bis „positiv“. Dafür spricht sicherlich ein für 2026 erwartetes Wirtschaftswachstum von um die drei Prozent. Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung bleiben freilich vorrangige Themen.
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