Aktuelle Buchungslage bei AUA dank Tourismus zufriedenstellend

Symbolbild
Tourismusgeschäft aktuell stärker als 2019. CEO rechnet für drittes Quartal mit "schwarzen Zahlen in einzelnen Monaten".

Die zuletzt, auch im Juli und August, gestiegenen Buchungszahlen stimmen die Austrian Airlines (AUA) zuversichtlich, auch was eine verlängerte Urlaubssaison in diesem Sommer betrifft. Aktuell liege man im Segment Touristik auf einem Produktionsniveau, das sogar 10 Prozent über jenem des Vorkrisen-Jahres 2019 liege, sagte AUA-Vorstandsdirektor Michael Trestl am Donnerstag in einem Webcast.

Für August/September habe man ein zuversichtliches Buchungsbild, sagte der Chief Commercial Officer (CCO). Ab der zweiten September-Hälfte Richtung Herbst werde man eigentlich durch die Geschäftsreisetätigkeit getragen - dies habe sich aber aktuell noch nicht in den Buchungen materialisiert, räumte Trestl ein. Der Konsument sei verunsichert, was Reisebeschränkungen, Tests usw. betreffe. Das zeige sich auch an der hohen Zahl von Anrufen und Kontakten, die trotz nur halber Angebote 30 Prozent über normal lägen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir von einer verlängerten Tourismus-Saison profitieren können - aber das Glas ist nur halb voll."

Guter Liquiditätspolster vorhanden

Für das dritte Quartal rechne man schon mit "schwarzen Zahlen in einzelnen Monaten", sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech. Prognosen für einen möglichen Gewinn in diesem Zeitraum seien aber schwierig. "Wichtig ist, dass wir den nächsten Sommer erreichen, das halten wir für überwiegend wahrscheinlich", so der CEO. Man verfüge über einen guten Liquiditätspolster, der im abgelaufenen Quartal sogar angewachsen sei, nämlich durch Erlöse aus Flugzeugverkäufen.

Er gehe davon aus, dass es bei der Zielgröße von einem Personalabbau über mehrere Jahre von 1.350 Leuten bis zum Jahr 2023 als Obergrenze bleiben könne, wie dies im März kommuniziert und heute bestätigt wurde: "Ich gehe davon aus", sagte von Hoensbroech. Von den 1.350 seien bereits "850 wegfluktuiert", weitere rund 500 Menschen Personalüberhang noch offen. Das sei "nur ein Zwischenstand, ein Wasserstand. Da kommt nichts Neues auf den Tisch", betonte von Hoensbroech.

Ab 1. April 2022 soll es keine Kurzarbeit mehr geben

Kurzarbeit hoffe man weiterhin nur bis zum ersten Quartal 2022 in Anspruch nehmen zu müssen, wie man schon bisher gesagt habe. Das sei "auch aktuell die Planung", so der CEO: "Ab 1. April 2022 hoffen wir ohne Kurzarbeit auskommen zu können." Dann hoffe man, mit Beginn der Sommersaison 2022 in Richtung Vollauslastung zu kommen. Mit Ausnahme einiger Personen im Management sei in unterschiedlichem Ausmaß praktisch die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit.

Ausleihungen vom Steuerzahler sowie gestundete Sozialversicherungsbeiträge wolle man zurückzahlen, das könne hier sogar ein dreistelliger Mio.-Betrag sein. Die Stundungen habe man nach den für alle geltenden Regeln beansprucht, man sei in der Lage, die vollständig geplante Rückzahlung zu leisten.

Kommentare