Erfolg, Irrtum und die Rolle des Geldes

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Buchtipps: Von der neuen Ordnung des Geldes über Zukunftsmodelle bis zu Geldanlagetipps für die Krise.

Mit einer 40-Stunden-Woche wirst du nicht zur Nr. 1 der Welt." Runtastic-Gründer
Florian Gschwandtner erteilt dem "Work-Life-Bullshit" eine klare Absage.
Gschwandtner, der seine Fitness-Apps mittlerweile weltweit erfolgreich vertreibt, ist einer von 25 "Erfolgsgründer", die im Buch interviewt werden. Ziel ist es, anhand von persönlichen Gründergeschichten den Mut zur Selbstständigkeit zu wecken und einen Blick hinter die Kulissen der heimischen Start-up-Szene zu werfen. Auch wenn einige Fälle einander ähneln, zeigen sie doch eine große Bandbreite an Unternehmergeist in diesem Land. Leider finden sich nur zwei Frauen unter den ausgewählten – etwas Technik-lastigen – Gründern.
Berthold Baurek-Karlic, Helmut Pöllinger, Fabian Greiler: Erfolgsgründer. Made in Austria. Grin-Verlag, 19,99 Euro

Griechenland ist das größte Problem der
Eurozone. „
Irrtum!“, widerspricht
Henrik Müller.
Italien und
Frankreich seien die Länder, die die Währungsunion sprengen könnten. Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des manager magazins hat sich 50 aktueller Wirtschaftsthemen angenommen und diese als – aus seiner Sicht –
Irrtümer formuliert. „Viel Geld schafft Wohlstand“, „Facharbeiter werden immer gebraucht“ oder „In
Europa herrscht Stillstand“ sind gängige Meinungen, denen er jeweils auf einigen Seiten entgegen tritt. Das ist auch das Problem des Buches: Andere Autoren widmen alleine einem dieser Themen ein ganzes Werk, hier wird alles nur kurz angerissen.
Henrik Müller: Wirtschaftsirrtümer. 50 Denkfehler, die uns Kopf und Kragen kosten. Campus Verlag, 19,99 Euro

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Buchcover Thomas Mayer Die neue Ordnung des Geldes
Als hätte es die
Krise nie gegeben: Der Ausnahmezustand des Finanzsystems ließ erstaunlicherweise nur wenige Ökonomen ihre Anschauungen überdenken. Anders bei
Thomas Mayer, schon als Chefvolkswirt der Deutsche Bank oft ein unbequemer Geist. Der Beinahe-Kollaps stürzte ihn selbst in die
Krise, er quittierte den Job und hinterfragt nun, was zuvor selbstverständlich schien: Was ist Geld? Ist die Kreditvergabe durch Banken weniger riskant als Kapitalmarktgeschäfte? Sein Fazit: Nicht die Geschäftsbanken sollten Geld mittels Krediten erschaffen dürfen, sondern die Zentralbanken dieses direkt an die Bürger verteilen. Eine kontroversielle, anspruchsvolle, aber präzise Analyse.
Thomas Mayer: Die neue Ordnung des Geldes: Warum wir eine Geldreform brauchen. FinanzBuch Verlag, 18,50 Euro

Zwei Intellektuelle reden über die Zukunft – und man lauscht ihrem Gespräch fast unmittelbar: Das ist die Idee des Buchs von
Franz Fischler (der frühere EU-Kommissar) und Bevölkerungswissenschaftler
Wolfgang Lutz. Auf die Frage: „Werden es unsere
Kinder besser haben?“ geben sie zum Teil durchaus beruhigende Antworten – von Klimawandel über Generationsgerechtigkeit bis Migration. Nein, hier unterhalten sich Gott sei Dank keine Schwarzseher. Und sie haben Ideen, die die Politik aufgreifen könnte – etwa den „vorübergehenden Ruhestand“: Wer z.
B. Kinder betreut, sollte einen Teil seiner Pensionsjahre „vorkonsumieren“ können, später dafür aber länger arbeiten.
Franz Fischler, Wolfgang Lutz: Zukunft denken. Werden es unsere Kinder besser haben? Galila Verlag, 19,90 Euro.

„Warum hebst du das Geld nicht einfach beim Bankomaten ab?“, fragt der Sohn seinen Vater, der ihm erklärt, dass er für die gewünschte Spielekonsole kein Geld hat. Ähnlich unbekümmert agierten internationale Banken vor und nach der Lehman-Pleite, im übertragenen Sinn waren die Banker die
Kinder und der Staat der Vater, meint die Wirtschaftspublizistin
Esther Mitterstieler. Sie beschreibt verständlich und kritisch, warum Banken zocken müssen, wie eine Blase entstehen kann, welche Hausaufgaben die Führungskräfte machen müssen und was die neuen Regeln für die Bankenwelt tatsächlich bewirken. Im Anhang sind die wichtigsten Fachbegriffe erklärt.
Esther Mitterstieler: Stoppt die Banken. Wie Finanzinstitute unsere Zukunft verzocken. Braumüller-Verlag, 21,90 Euro

Finanzkrise und mickrige Sparbuch-Zinsen haben vielen Menschen das Nachdenken über Geldanlage vergällt. Die Themen „Ansparen für das Alter“ oder „Geld für künftige Anschaffungen beiseite legen“ zwingen dennoch viele, sich mit Finanzprodukten auseinander zu setzen. Das Buch „Gut anlegen in der
Krise“ bietet all jenen, die das ABC der Finanzwirtschaft nicht im kleinen Finger haben, eine geeignete Entscheidungsgrundlage dafür. Die Autorin erklärt nicht nur die wichtigsten Begriffe und Angebote der Banken in äußerst verständlicher Weise, sie stellt auch durchgerechnete Beispiele sowie eine Aufstellung der jeweiligen Kosten dazu. Und sie gibt Tipps zur Vorbereitung auf das Beratungsgespräch in der Bank.
Gut anlegen in der Krise. Hrsg. Verein für Konsumentenschutz, Susanne Spreitzer, 14,90 Euro.
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