British-Airways-Mutter IAG mit geringerem Verlust

Zur IAG gehören neben British Airways unter anderem bereits die spanischen Fluglinien Iberia und Vueling, die irische Aer Lingus und die mittlerweile insolvente Level.
British Airways vermeidet russischen Luftraum.

Die British-Airways-Mutter IAG will nach erneuten Coronabelastungen ab diesem Frühjahr operativ wieder profitabel werden. Zwar rechnet das Management wegen Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus in den saisonal ohnehin schwachen ersten drei Monaten 2022 mit einem erheblichen operativen Verlust. Im zweiten Quartal solle aber ein operativer Gewinn erzielt werden, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte.

Auf Jahressicht sollen Betriebsergebnis und Netto-Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft sogar "deutlich positiv" ausfallen. Für das laufende Jahr will Konzernchef Luis Gallego die Passagierkapazität auf 85 Prozent des Vorkrisenniveaus bringen. In den ersten drei Monaten werde der Wert aber geringer ausfallen, weil die Omikron-Variante vor allem Buchungen im Jänner und Februar beeinflusst habe. Gallego zufolge habe die Coronavariante aber "einen minimalen Einfluss" auf Ticketreservierungen für die reiseintensiven Zeiten rund um Ostern und den Sommer.

Mehr als 38 Mio. Fluggäste

2021 beförderten die konzerneigenen Airlines wie Iberia, British Airways und Vueling unterdessen knapp 38,9 Millionen Fluggäste. Das ist ungefähr ein Drittel des Vorkrisenniveaus von 2019, allerdings deutlich mehr als 2020. Die IAG-Gesellschaften profitierten dabei von gelockerten Reisebeschränkungen und der Öffnung der USA für Reisende aus Europa. Der operative Verlust für 2021 fiel mit knapp 2,8 Mrd. Euro deutlich geringer aus nach fast 7,5 Mrd. Euro im Vorjahr. Unter dem Strich war das Minus 2021 mit gut 2,9 Mrd. Euro ähnlich hoch.

Das Unternehmen hat einen Moskau-Flug gestrichen und vermeidet Überflüge des russischen Luftraums. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem die britische Regierung angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine Flüge der russischen Airline Aeroflot nach Großbritannien untersagt habe, erklärte IAG-Chef Luis Gallego am Freitag. "Wir vermeiden derzeit den russischen Luftraum." Die praktischen Folgen seien aber gering, weil es aufgrund von Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie noch immer nur wenige Flüge nach Asien gebe.

Änderung der Flugrouten möglich

Der Flughafen von Anchorage in Alaska erklärte unterdessen, Fluggesellschaften hätten sich nach Kapazitäten für Zwischenlandungen dort erkundigt. Sollte es zu einer Sperrung des riesigen russischen Luftraums kommen, könnten Airlines gezwungen sein, von Europa in Richtung Westen statt Osten nach Asien zu fliegen. Im Kalten Krieg wurde Anchorage als Zwischenstation zum Auftanken genutzt.

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