Britische Lebensmittelexporte in die EU nach Brexit stark gesunken

A shipping container is lifted in the Port of Montreal
Der Einbruch im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt bei 47 Prozent.

Die britischen Lebensmittelexporte in die EU sind nach dem Brexit deutlich gesunken. In den ersten drei Monaten des Jahres sanken die Exportumsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte (47 Prozent) auf rund 1,7 Milliarden Pfund (2 Mrd. Euro), wie die britische Food and Drink Federation am Freitag mitteilte. Schaut man noch ein Jahr weiter zurück, liegt der Rückgang der Exporte nach Europa sogar bei 55 Prozent.

"Desaster"

"Der Verlust von zwei Milliarden Pfund an Exporten in die EU ist ein Desaster für unsere Branche", sagte der internationalen Handelschef des Verbands, Dominic Goudie. "Es ist ein klares Anzeichen für das Ausmaß der Verluste, mit denen britische Hersteller langfristig wegen neuer Handelshürden in der EU konfrontiert sind."

Am härtesten traf es die Hersteller von Milchprodukten, deren Exporte um 90 Prozent zurückgingen. Bei den Käse-Exporten in die EU lag der Rückgang bei zwei Dritteln.

Großer Aufwand

Zum Jahreswechsel hat Großbritannien den EU-Binnenmarkt und die Zollunion endgültig verlassen. Zuvor galt noch eine Brexit-Übergangsphase, in der weitgehend die gleichen Regeln galten wie zuvor. Zwar einigten sich London und Brüssel wenige Tage vor Ablauf der Frist noch auf einen gemeinsamen Handelspakt, der Zölle weitgehend vermeidet. Allerdings ist der Handel durch Kontrollen und Formalitäten trotzdem deutlich aufwendiger geworden.

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