Bristol ist "Grüne Hauptstadt Europas 2015"

Der "Bio-Bus" zwischen Bristol und Bath fährt mit Erdgas, das unter anderem aus Fälkalien gewonnen wird.
Ein Drittel der Stadt besteht aus Grünflächen und Wasser, ein Fünftel der Einwohner geht zu Fuß in die Arbeit.

Die britische Stadt Bristol trägt seit Montag den Titel "Grüne Hauptstadt Europas 2015". Umweltkommissar Karmenu Vella überreichte die Auszeichnung der Europäischen Kommission am Nachmittag in Kopenhagen an Bristols Bürgermeister George Ferguson. Die dänische Hauptstadt war 2014 Umwelthauptstadt.

" Bristol ist eine Inspiration für andere europäische Städte, die eine grünere Zukunft entwickeln wollen", sagte Vella. Ein Drittel der Stadt bestünde aus Grünflächen und Wasser, fast ein Fünftel der Einwohner gehe zu Fuß zur Arbeit und 25 Prozent der Häuser seien in den vergangenen zehn Jahren energieeffizient geworden.

Ljubljana nächster Preisträger

Die EU-Kommission verleiht die Auszeichnung jedes Jahr und will damit Städte ermutigen, die Lebensqualität zu verbessern, indem sie bei der Stadtplanung Umweltfragen mit einbeziehen. 2016 wird die slowenische Hauptstadt Ljubljana "Grüne Hauptstadt Europas".

"Europäisches grünes Blatt"

Um auch kleineren Städten Anreize für umweltfreundliche Stadtplanung zu geben, soll im nächsten Jahr ein weiterer Preis mit dem Namen "Europäisches grünes Blatt" ausgelobt werden. Bewerben können sich Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern.

Die Luftverschmutzung durch Europas Industrie zieht für die Gesellschaft Folgekosten in Milliardenhöhe nach sich. Österreich bewegt sich bei der absoluten Höhe der Schäden an der Umwelt und der Gesundheit der Menschen im Mittelfeld, in Relation zum BIP sogar unter den Vorzeigenationen. Allerdings gehört die voestalpine zu den Top-100-Luftverschmutzern in Europa.

Europas Industrieunternehmen und Kraftwerke haben in den vergangenen Jahren einiges getan, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Ihre Emissionen verursachen aber noch immer enorme Kosten für Umwelt und Gesundheit. Zumindest 329 Milliarden Euro, vielleicht sogar 1053 Milliarden Euro an Schäden verursachte die Luftverschmutzung zwischen 2008 und 2012, geht aus einer Studie der Europäischen Umweltagentur hervor. Ermittelt wurden dafür zum einen die geschätzten Kosten einer verringerten Lebenserwartung aufgrund verschmutzter Luft. Zum anderen wurden die Summen, die Menschen bereit sind zu zahlen, um die Gesundheitsrisiken zu reduzieren, erhoben.

Mehr als 14.000 industrielle Anlagen in Europa ( EU plus Schweiz und Norwegen) hat die Umweltagentur dafür untersucht. Das Ergebnis: Mit Abstand die ärgsten Dreckschleudern sind die Braunkohlekraftwerke. Kein Wunder also, dass Polen, Bulgarien, Rumänien und Tschechien – verglichen mit ihrer Größe – an der Spitze der europäischen Luftverschmutzer stehen. Aber auch Deutschland kommt nicht gut weg: Misst man nämlich die Gesamtschäden aus den Emissionen (analysiert wurden , Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub, Schwermetalle u.a.), ist Deutschland Europas größter Umweltsünder, gefolgt von Polen und Großbritannien.

Gesundheitliche Auswirkungen:

Über einer Stadt steigt Rauch aus Schornsteinen und Baustellenkränen auf.

Ein Mann hält seine Hand auf seine Brust.

Aus dem Auspuff eines Autos dringt Rauch.

Klimaschutz in Sachsens Großstädte
Eine transparente Darstellung eines menschlichen Herzens mit roter Hervorhebung.

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Ein Flugzeug zieht Kondensstreifen am blauen Himmel hinter sich her.

Eine Anzeigetafel der MVA Spittelau zeigt die aktuellen Emissionswerte.

Interessant auch, dass die europäischen Umwelt-Forscher herausgefunden haben, dass sich die schädlichen Emissionen bei nur wenigen Unternehmen konzentrieren: Ein Prozent der großen Industriebetriebe sind für die Hälfte der gesamten errechneten Schäden verantwortlich. Vier Prozent lösen drei Viertel der volkswirtschaftlichen Folgekosten aus.

Die Umweltagentur betont allerdings auch, dass wir aus der Industrie und der Energieerzeugung Nutzen ziehen und diese nicht die einzigen Verschmutzer sind. Verkehr und Landwirtschaft hätten ebenfalls einen Anteil daran.

Österreich mittelmäßig

Die ganz großen Luftverschmutzer sitzen nicht in Österreich. Dennoch liegen wir im Europavergleich nicht allzu gut. Von den 29 untersuchten Staaten schaffte es Österreich bei den Gesamtschäden nur knapp ins obere Mittelfeld auf Platz zwölf. Vergleichbare Länder wie die Schweiz oder Dänemark schneiden deutlich besser ab.

In der Reihung nach einzelnen Industrieanlagen rangiert die Voest unter den 100 größten Verschmutzern auf Platz 89. „Ja, es ist uns bewusst, dass selbst die modernste Stahlerzeugung nicht ohne Belastungen der Umwelt möglich ist“, betont Voest-Sprecher Peter Felsbach. Im Vergleich zu anderen Stahlkonzernen schlägt sich die Voest allerdings gut. Der deutsche ThyssenKrupp-Konzern etwa ist der zwölftgrößte Emittent.

Für Österreich errechnete die Umweltagentur Gesamtfolgekosten zwischen 2,9 und 5,6 Milliarden Euro.

Eine Karte Europas zeigt die größten Luftverschmutzer und ihre Standorte.
Ein blaues Richtungsschild vor dem Schriftzug „voestalpine“.
Die voestalpine ist die einzige heimische Industrieanlage unter den Top-Umweltverschmutzern Europas.

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