Brexit plus Corona: Britische Exporte brechen um 20 Prozent ein
Die britische Wirtschaft hat zu Beginn des Jahres wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie und der Auswirkungen des Brexit den Rückwärtsgang eingelegt. Im Monatsvergleich sei die Wirtschaftsleistung im Jänner um 2,9 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt ONS am Freitag in London mit. Analysten waren von einem noch stärkeren Rückschlag ausgegangen. Sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,9 Prozent gerechnet.
Besonders hart traf es die britische Exportwirtschaft. Wie das Statistikamt mitteilte, sind die Ausfuhren ohne die Berücksichtigung von Edelmetallen im Jänner um 19,3 Prozent eingebrochen. Bei den Importen wurde im Monatsvergleich ein Rückgang um 21,6 Prozent gemeldet.
Der starke Rückgang der britischen Ausfuhren zum Jahresauftakt geht auf einen Einbruch des Geschäfts mit Ländern der EU zurück. Bei den Exporten in die EU meldete das Statistikamt ein Minus von 40,7 Prozent. Der Jänner ist der erste Monat seit der Vollendung des Brexits, also des Austritts Großbritanniens auch aus der EU-Zollunion.
Außerdem meldete das britische Statistikamt einen deutlichen Rückgang der Industrieproduktion. Diese sei im Jänner um 1,5 Prozent niedriger als im Dezember ausgefallen. Analysten wurden von der Stärke des Dämpfers überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet, nachdem die Produktion im Dezember noch um 0,2 Prozent gestiegen war.
Wie stark sich die jüngsten Rückschläge auf die britische Industrieproduktion auswirken, zeigt der Jahresvergleich. Im Jänner lag das Volumen um 4,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
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