BP: 6 Milliarden Euro Minus, 20 Prozent höhere Chef-Gage

Bob Dudley, Vorstandschef des britischen Energiekonzerns BP, erhält trotz eines Riesenverlusts im vergangenen Jahr eine satte Gehaltserhöhung. Dudleys Bezüge - Gehalt, Bonus, Aktien und Pensionsansprüche - für 2015 wurden um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angehoben; er soll 13,8 Millionen Pfund (17,4 Millionen Euro) bekommen. Dabei war BP im vergangenen Jahr wegen des niedrigen Ölpreises tief in die roten Zahlen gerutscht und hatte knapp 6 Milliarden Euro Minus gemacht.
Bei der Hauptversammlung am Donnerstag votierten dann auch fast 60 Prozent der Aktionäre gegen Dudleys Gehaltssprung. Das Votum der Aktionäre ist nicht bindend. Es bedeutet aber eine Ohrfeige fürs Management von BP. Viele Anteilseigner waren der Meinung, die Gehaltserhöhung sei angesichts des Riesenverlustes und der Streichung von 3000 weiteren Stellen ein schlechtes Signal.
Verwaltungsratspräsident Carl-Henric Svanberg versprach bei Eröffnung der Aktionärsversammlung zwar Reformen der Vergütungsstruktur. Die für das vergangene Jahr beschlossenen Zahlungen für den Vorstand blieben aber bestehen, sagte er.
Die Anteilseigner hatten 2014 beschlossen - damals verpflichtend -, Dudleys Pensionsansprüche zu verdoppeln. Sie stimmen alle drei Jahre über die Vergütungsstruktur ab. 2014 allerdings hatte der Ölpreis noch bei 100 Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen. Im vergangenen Jahr rutschte er zeitweise auf unter 40 Dollar ab.
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