Zalando bis zu 5,6 Milliarden Euro wert

Ein Stapel weißer Zalando-Pakete, einige mit Schleifen und andere mit Weihnachtsbäumen verziert.
Modeversender will mit Börsengang 633 Millionen Euro einnehmen. Handelsauftakt am 1. Oktober in Frankfurt.

Ob die Aktionäre – wie die Kunden in der TV-Werbung – vor Glück schreien werden, wird sich zeigen: Der deutsche Modeversender Zalando gab am Mittwochabend den Startschuss zu seinem Börsengang. Ab 1. Oktober soll das Papier in Frankfurt gehandelt werden.

Schon jetzt startet die Roadshow, ab Donnerstag, 18. September, werden die Aktien privaten Investoren angeboten. Die Preisspanne wurde auf 18 bis 22,50 Euro festgelegt. Zalando will so zwischen 507 und 633 Millionen Euro einnehmen – für 11,3 Prozent am Unternehmen. Das liegt etwas unter den zuvor kolportierten Einnahmen von 750 Millionen Euro. Hochgerechnet wäre Zalando damit aber sage und schreibe 5,6 Milliarden Euro wert.

Zalando hatte den Börsengang Anfang September offiziell angekündigt.

Alt-Aktionäre bleiben

Drei Männer stehen vor einem Bildschirm mit dem Zalando-Logo.
Zalando management board members David Schneider (L-R), Rubin Ritter and Robert Gentz pose for the media during a media presentation in Berlin August 28, 2014. Zalando, Europe's biggest online fashion retailer, reported first-half sales rose 29.5 percent and it made its first-ever profit, laying the groundwork for an expected imminent initial public offering. Zalando, which is holding its first media presentation later on Thursday, is set to announce plans in the first half of September to list a stake of around 15 percent that could value the company at some 6 billion euros ($7.9 billion), sources have told Reuters. REUTERS/Fabrizio Bensch (GERMANY - Tags: BUSINESS FASHION)
Für 127 Millionen Euro der Platzierung hat sich der Modeversand Ankerinvestoren wie einen schottischen Investmentfonds oder arabische Anleger gesichert. Die bisherigen Aktionäre bleiben an Bord: Haupteigentümer sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik mit rund 36 Prozent und die Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer mit knapp 17 Prozent. Den Brüdern gehört auch die Startup-Schmiede Rocket Internet, die ebenfalls an die Börse drängt.

Gegründet wurde Zalando 2008 von Robert Gentz und David Schneider, der Sitz ist in Berlin. Seit 2009 wird Österreich beliefert, danach wurde der Versand rasch auf 15 europäische Länder ausgeweitet. Nach eigenen Angaben ist Zalando der größte europäische Online-Händler für Schuhe und Mode.

Erstmals Mini-Gewinn

Dank seiner aggressiven Expansion und schrillen Marketing-Kampagne zählt das Unternehmen jetzt 13,7 Millionen aktive Kunden. Nach hohen Anlaufverlusten – laut Prospekt 280 Millionen Euro seit 2010 – schrieb es im abgelaufenen Quartal erstmals schwarze Zahlen. Konzernweit stand per Ende Juni nach sechs Monaten ein Mini-Gewinn von 200.000 Euro unterm Strich - nach fast 77 Millionen Euro Verlust im selben Zeitraum ein Jahr davor. Die Umsatzerlöse während der abgelaufenen 12 Monate werden mit zwei Milliarden Euro angegeben.

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