Trotz unsicherem Automarkt: BMW peilt Rekordjahr an

Ein Mechaniker arbeitet an einem BMW mit geöffneter Motorhaube.
Aktie rutschte heute ab. Positiv sollen sich bei BMW 15 neue und überarbeitete Modelle auswirken.

Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr ist BMW für 2015 etwas vorsichtiger. "Wir streben im laufenden Geschäftsjahr bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern solide Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an", sagte der scheidende Vorstandschef Norbert Reithofer am Mittwoch in München. Damit peilt BMW nach eigenen Angaben Plusraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an.

Der Ausblick für 2015 hat die BMW-Anleger am Mittwoch freilich enttäuscht. Die Aktien (siehe rechts) rutschten in der Spitze um fast vier Prozent auf 116,30 Euro ab. Sie waren damit der schwächste DAX-Wert.

Womit der Automarkt zu kämpfen hat

2014 stieg das Vorsteuerergebnis um mehr als zehn Prozent auf 8,7 Mrd. Euro. Auch wenn in diesem Jahr die Pkw-Märkte weltweit insgesamt zulegen dürften, gebe es politisch und wirtschaftlich viele Schwankungen. Preisdruck, steigende Personalkosten und Milliardenausgaben für neue Technologien bremsten die Gewinnsteigerung.

Drei Autos fahren unter einer Brücke mit einem chinesischen Banner hindurch.
epa04397151 Two BMW and an AUDI (C) SUV on a street in Beijing, China, 12 September 2014. The Chinese government's antitrust body, as part of ongoing investigations into a number of car manufacturers, on 11 September 2014 said it has fined Chrysler 5.2 million USD and also fined a joint venture of German auto giant Volkswagen AG and its Chinese partner FAW group nearly 250 million yuan (40 million dollars) for allowing price fixing vehicles and parts. EPA/DIEGO AZUBEL
Zudem wird China vom Autoparadies mit traumhaften Wachstumsraten und Renditen zu einem normalen Markt. BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner sagte, sollte die Wirtschaft dort langsamer warten als gedacht, "könnte dies unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen".

Auch der Einbruch des russischen Marktes ist ein Hemmschuh. In Europa herrscht trotz leichter Erholung weiter Unsicherheit, und die Preise sind unter Druck. "Es existieren viele Ungewissheiten", sagte Reithofer. Die Prognose setze voraus, dass die politischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitgehend stabil bleiben. "Volatilität ist die neue Konstante - in der gesamten Geschäftswelt."

Für die Kernsparte Automobile erwartet der Konzern auch in diesem Jahr eine Gewinnspanne zwischen acht und zehn Prozent. 2014 lag sie bei 9,6 Prozent und damit exakt gleichauf wie beim Rivalen Audi, der dank seiner Zugehörigkeit zum riesigen VW-Konzern an vielen Stellen Kosten sparen kann und deshalb meist Renditekönig ist.

Neu oder überarbeitet

Positiv sollen sich bei BMW 15 neue und überarbeitete Modelle auswirken, die in diesem Jahr auf den Markt kommen. Der Absatz von zuletzt 2,1 Millionen Fahrzeugen soll so übertroffen werden - auch, um führender Premium-Hersteller zu bleiben und die Konkurrenten Audi und Mercedes auf Distanz zu halten.

Abgang

Ein Mann im Anzug posiert neben einem silbernen BMW X5 xDrive40e.
epa04667332 Chief Executive Officer of BMW Norbert Reithofer poses for photographs during the balance press conference in Munich, Germany, 18 March 2015. BMW presented a new record balance for the past business year. EPA/SVEN HOPPE
Reithofer sagte mit Blick auf seinen Nachfolger, den bisherigen Produktionsvorstand Harald Krüger, der im Mai den Posten übernimmt: "Auch für die Zukunft gibt es viel zu tun." Neben Marktschwankungen gehören auch der Ausbau alternativer Antriebe und das Erreichen immer strenger werdender CO2-Vorschriften zu den Herausforderungen.

Der BMW-Chef tritt nach achteinhalb Jahren im Amt im Mai ab und wechselt in den Aufsichtsrat. Reithofer lobte erneut die - von ihm aufgesetzte - Strategie Number One, mit der BMW seit 2007 den Gewinn vor Steuern mehr als verdoppelt habe: "Sie ist und bleibt die Leitplanke für unser unternehmerisches Handeln bis 2020."

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