Bloomberg-Ausfall sorgt für Chaos an den Börsen

 
Der Vorfall macht deutlich, wie abhängig die Finanzwelt von ihren Serviceanbietern ist.

Ein Ausfall beim Marktdaten- und Nachrichten-Dienstleister Bloomberg hat die Finanzplätze am Freitag weltweit in Aufregung versetzt. In Online-Netzwerken tauchten am frühen Vormittag erste Meldungen über Probleme auf. Marktteilnehmern zufolge tat sich zwei Stunden lang weitgehend nichts mehr auf den Bildschirmen.

Nachrichten liefen demnach auf den sogenannten Terminals, über die Händler Kurse in Echtzeit ablesen, nur unregelmäßig ein. Kurse zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren seien nicht verfügbar gewesen.

Wilde Szenen

Händlern zufolge war die Panne einer der Gründe für einen rasanten Rutsch an den europäischen Börsen. An den Anleihemärkten machten sich die Störungen ebenfalls bemerkbar. "Es kam diesen Morgen zu wilden Szenen auf den Märkten", sagte ein Analyst. Die genaue Ursache blieb zunächst unklar. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass es sich um etwas anderes gehandelt haben könnte als ein internes Netzwerk-Problem. Der Dienst laufe inzwischen bei fast allen Kunden wieder.

Viele Finanzprofis nahmen das Malheur mit Humor, wie die Reaktionen unter dem Hashtag #BloombergDown auf Twitter zeigten. „Ich verstehe endlich, wie die Kids sich fühlen, wenn Facebook ausfällt“, schrieb ein User. „Millionen von Händlern blicken das erste Mal seit Jahren aus dem Fenster“, kommentierte ein anderer.

Doch der Vorfall hatte auch ernsthafte Auswirkungen. So musste etwa in London ein Rückkaufgeschäft von Staatspapieren im Volumen von drei Milliarden Pfund (4,2 Mrd Euro) verschoben werden, wie das Wall Street Journal berichtete. Vielen Marktteilnehmern machte die Panne schlagartig bewusst, wie stark sie auf den Service angewiesen sind.

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