Blockade gegen Fusion zur größten Fluggesellschaft
Der Zusammenschluss von American Airlines und
US Airways zur weltgrößten Fluggesellschaft (gemessen an den geflogenen Meilen)
gerät in Gefahr. Das US-Justizministerium und mehrere Bundesstaaten wollen die Fusion mit einer Wettbewerbsklage verhindern. Sie befürchten, dass die Preise steigen und Flüge gestrichen werden. "Die Verbraucher müssten den Preis für diesen Zusammenschluss zahlen - in höheren Ticketpreisen, höheren Gebühren und weniger Auswahl", erklärte Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington. Selbst kleine Preiserhöhungen bei einzelnen Flügen würden sich in der Gesamtheit auf eine Mehrbelastung von mehreren hundert Millionen Dollar für die Kunden summieren.
Die beiden Fluggesellschaften hatten ihre 11 Mrd. Dollar (8,3 Mrd. Euro) schwere Fusion im Februar verkündet und wollten das Unterfangen nach eigenen Angaben noch in diesem Quartal zum Abschluss bringen. Für die American-Muttergesellschaft AMR soll die Fusion gleichzeitig der Ausweg aus der Insolvenz sein. Gläubiger und Aktionäre beider Firmen hatten dem Vorhaben schon zugestimmt.
Auch die EU hat die Fusion Anfang August genehmigt, nachdem die beiden Airlines Zugeständnisse bei den Landerechten in London und Philadelphia gemacht hatte.
Ausweg
Die beiden wirtschaftlich seit Jahren schwächelnden Airlines wollen mit der Allianz ihre Position gegenüber den heimischen Rivalen Delta und United Continental stärken. Zusammen kämen sie mit 113.000 Mitarbeitern auf einen Jahres-Umsatz von zuletzt knapp 39 Mrd. Dollar. Gemessen an den geflogenen Meilen wären sie der weltweite Branchenprimus. Künftig soll es pro Tag 6.700 Flüge zu 336 Zielen in 56 Ländern geben.
Die geplante Fusion ist der vierte große Zusammenschluss in der US-Luftfahrtindustrie seit 2008: Delta Air Lines hatte Northwest gekauft, United und Continental schlossen sich zusammen und Southwest kaufte den Billigflieger AirTran.
Die beiden Fluggesellschaften können nun vor einem Gericht in Washington ihre Fusion verteidigen. Möglich wären auch Zugeständnisse an die US-Wettbewerbshüter. Der Leiter der Kartellabteilung im Justizministerium, Bill Baer, gab sich allerdings am Dienstag hart: "Die beiden Fluggesellschaften haben erklärt, dass sie auch alleine Erfolg haben könnten."
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