Black Friday und Demos: "Keine einfache Partie" für den Handel

Black Friday und Demos: "Keine einfache Partie" für den Handel
Die Onlinekonkurrenz wird immer stärker. Aktionen wie "Black Friday" und "Cyber Monday" werden kritisch gesehen.

Die Stimmung der Wiener Händler in Bezug auf das heurige Weihnachtsgeschäft ist gedämpft. Rabattaktionen wie der "Black Friday" und Demos in der Innenstadt schadeten dem stationären Handel, ist Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer, überzeugt. "Das wird keine einfache Partie heuer", sagte Trefelik am Montag im Gespräch mit der APA.

Positiv stimmt den Spartenobmann zwar eine Umfrage der Wirtschaftskammer, laut der die Wiener in diesem Jahr durchschnittlich 360 Euro für Geschenke ausgeben wollen. Damit fällt erstmals seit 2013 das geplante Budget für Weihnachtsgeschenke wieder höher als im jeweiligen Jahr davor aus. Laut der Umfrage werden durchschnittlich acht Präsente pro Person gekauft. An erster Stelle stehen auch heuer wieder Gutscheine, danach folgen Bekleidung, Bücher und Kosmetika. "In Summe plant das Christkind in Wien heuer 350 Mio. Euro auszugeben", sagte Trefelik.

Schwer dagegenzuhalten

Dennoch ist die Stimmung bei den Händlern gedämpft: Nur 20 Prozent der Befragten rechnen mit einem Umsatzplus. Rund 60 Prozent gehen davon aus, dass sich die Umsätze auf dem Vorjahresniveau halten werden und weitere 20 Prozent sind eher pessimistisch.

Grund dafür ist unter anderem die immer stärker werdende Onlinekonkurrenz. Auch Rabattaktionen wie der "Black Friday" und der "Cyber Monday", die heuer auch in Österreich "voll durchschlagen", würden den Geschäften langfristig gesehen schaden. Das Weihnachtsgeschäft mit Rabatten zu beginnen sei auch für stationäre Händler der falsche Weg, ist Trefelik überzeugt. Er räumte aber ein, dass es schwer sei, dagegenzuhalten.

Problematisch für den stationären Handel seien auch die Demonstrationen in den Einkaufsstraßen. Die "wöchentlichen Demos" kosteten die Händler teilweise bis zu 70 Prozent des Umsatzes, so Trefelik. "Hier braucht es eine Lösung. Das kann in dieser Form nicht weitergehen", betonte er. Er sei nicht dafür, Demos auf die Donauinsel zu verbannen, sagte Trefelik, bekräftigte aber die Forderung der Wirtschaftskammer nach Demozonen.

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