Bankenaufsicht warnt: Bitcoin birgt Gefahren

Seit einiger Zeit findet die Online-Währung Bitcoin immer mehr Anwender in der realen Welt. So kann beim Onlinehändler Amazon, sowie bei diversen anderen Internetseiten damit bezahlt werden.
Die EU-Bankenaufsicht ruft nun Verbraucher zu Vorsicht bei der Anwendung der virtuellen Währung auf. Jeder, der Bitcoins nutze, sei bei den Verlusten auf sich gestellt, warnte die European Banking Authority (EBA) am Freitag nach dreimonatigen Untersuchungen.
Für das digitale Geld gebe es keine Einlagensicherung, zudem seien die Coins auf den Computern der Nutzer ebenso Hackerangriffen ausgesetzt wie die Handelsplattformen im Internet selbst.
Außerdem warnt die EBA vor kriminellem Missbrauch zum Beispiel für Geldwäsche und der grundsätzlichen Möglichkeit einer zukünftigen Besteuerung von Transaktionen.
Zudem können laut EBA auch bei Bitcoin-Geschäften beispielsweise Mehrwert- oder Kapitalertragsteuern anfallen. "Sie sollten prüfen, ob in ihrem Land durch den Gebrauch virtueller Währungen steuerliche Verpflichtungen entstehen."

Massive Schwankungen
Hinter den Bitcoins steht im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen weder eine Zentralbank, Regierung oder ein physischer Vermögenswert. Die EBA prüft, ob sie doch noch in die Aufsicht über Online-Währungen einsteigt.
Das seit 2009 existierende Digitalgeld hat seit Jahresbeginn einen extremen Kursanstieg verzeichnet, der allerdings heftigen Schwankungen unterworfen ist. In den letzten 30 Tagen schwankte der Kurs pro Bitcoin zwischen 1.203 und 727 US-Dollar. Im Jänner stand er noch bei 13 Dollar. Diese Entwicklung schürte Sorgen vor einer Blase.
Was steckt hinter der Online-Währung Bitcoin?
Bitcoin ist eine digitale Währung. Bisher galt sie als Nischenangebot, dies ändert sich zunehmen. Die Details:
- Es können maximal 21 Millionen Bitcoins im Umlauf sein. Bisher sind etwas mehr als die Hälfte auch in Gebrauch. Ihr Gesamtwert wird auf mehr als 1,3 Mrd. (943,7 Mio. Euro) Dollar geschätzt. Im Schnitt kommt es täglich zu rund 50.000 Transaktionen. Experten rechnen damit, dass innerhalb des laufenden Jahrzehnts fast alle Bitcoins in den Umlauf kommen. Dies lockte zuletzt auch zahlreiche Risikokapitalgeber an, die in Firmen investierten, die mit Bitcoins arbeiten.
- Bitcoins existieren über ein frei zugängliches Software-Programm. Neue Bitcoins können nicht ausgegeben, sondern nur generiert werden. Sie gelten wegen umfassender Verschlüsselungsverfahren als fälschungssicher. Bitcoin wird als weiterführende Idee einer kryptographischen Währung angesehen.
- Es gibt mehrere Möglichkeiten, Bitcoins zu erwerben. Nutzer könnten über Online-Börsen wie Mt. Gox oder Tradehill sowie andere Handelsplattformen reales Geld in Bitcoins umtauschen. Zudem werden neue Einheiten nach einem Prinzip hergestellt, das die Unterstützung des Netzwerks mit Rechenleistung belohnt. Nutzer sprechen dabei vom sogenannten Mining. Dabei geht es darum, Bitcoins am eigenen Rechner zu generieren.
- Zahlungen mit Bitcoins können nicht rückgängig gemacht werden. Die Transaktionen erfolgen innerhalb kürzester Zeit.
- Vor allem im Netz findet man Anbieter, bei denen man gegen Bitcoins Waren erwerben kann. Unter anderem gehören bitcoin.de oder Btcworld24.com dazu.
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