Birnbacher: "Verfluche den Tag des Anbots"

Dietrich Birnbacher (71) wurde pathetisch: "Ich verfluche den Tag, an dem ich Auftrag und Angebot annahm, den Verkauf der Kärntner Hypo an die Bayern LB zu begleiten", sagte er Donnerstag in Klagenfurt vor Gericht. Der Wirtschaftstreuhänder ist, ebenso wie VP-Obmann Josef Martinz sowie die beiden Landesholding-Vorstände Hans-Jörg Megymorez und Gert Xander, der Untreue mit einem Schaden von 5,76 Mio. Euro für das Land angeklagt. "Ich mache Sie ausdrücklich darauf aufmerksam, dass ein Geständnis ein wesentlicher Milderungsgrund wäre", sagte Richter Manfred Herrnhofer zu Birnbacher. Doch dieser blieb bei "nicht schuldig". Und fügte hinzu: "Ich bin stolz darauf, etwas für das Land getan zu haben."
Zum angeklagten 6 Mio. Euro-Honorar sagte Birnbacher: Haider habe ihm 100.000 Euro für den Fall zugesagt, dass der Coup mit den Bayern scheitert. Im Erfolgsfall habe der Landeshauptmann gesagt: "Du machst es um die Hälfte." Er sei dabei von den international üblichen drei Prozent ausgegangen, dazu Birnbacher. Von den ursprünglich 12 Mio. habe er einen "Patriotenrabatt" von 50 Prozent akzeptiert. Weil die Finanz 6,4 Mio. Euro haben will, stehe er derzeit mit einem Minus von 400.000 Euro aus dem "Traumgeschäft" da. Was aber war die Leistung? "In den Verträgen mit den Bayern durfte nichts drinnen stehen, was Haider und Martinz den Strick hätte drehen können."
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