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US-Wirtschaft: Da geht mehr

US-Wirtschaft: Da geht mehr
Die US-Wirtschaft kommt wieder mehr in Schwung, ein Wachstum von rund drei Prozent wird prognostiziert.

Ich sehe derzeit keinen einzigen Schwachpunkt." Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan Chase, ist optimistisch, dass die US-Wirtschaft wieder anzieht. Lange Zeit habe er vorsichtig optimistisch auf die Wirtschaft geblickt. "Das 'vorsichtig' habe ich jetzt gestrichen", fügt der einflussreiche Banker hinzu. Und damit ist er nicht allein: Die Weltbank in Washington sieht ein Wachstum von 2,8 Prozent voraus, die neuen Chefin der US-Notenbank FED, Janet Yellen, hofft gar auf eine Drei vor dem Komma.

Auch wenn der Arbeitsmarkt zum Jahresende 2013 wegen der arktischen Kältewelle einen Dämpfer erhielt, kann die Notenbank ihre Geldspritzen behutsam drosseln. Denn zuletzt ist auch die Kreditvergabe an Firmen auf einen Rekordwert von 1,61 Billionen Dollar (1,2 Bill. Euro) gestiegen. Das ist ein untrügliches Zeichen, dass die Wirtschaft nun durchstartet.

"Da geht wieder mehr“

Geldhäuser, denen lange Zeit Knausrigkeit bei der Kreditvergabe nachgesagt wurde, sind bei Darlehen wieder großzügiger.

Die Nachfrage ist mittlerweile auch wieder da: "Wenn ich mich mit Kunden unterhalte, höre ich immer öfter, dass sie etwas aufbauen, investieren, sich erweitern wollen", ergänzt der Chef der Großbank Wells Fargo, John Stumpf ( Bild). "Da geht wieder mehr."

Das zeigt sich auch beim amerikanischen Industrie-Giganten General Electric: Dank Rekordbestellungen für Düsentriebwerke, Ölpumpen und andere Industriegüter sind die Auftragsbücher des Siemens-Rivalen wieder voll.

Wenn die Notenbanker nun nächste Woche über ein weiteres Drosseln ihrer Konjunkturhilfen beraten, dürfen sie sich mit Blick auf den Aufschwung auch ein wenig auf die eigene Schulter klopfen. Denn seit die Fed Ende 2012 ihr jüngstes Anleihen-Kaufprogramm auflegte, kamen die Investitionen der Banken in Kredite und Wertpapiere so richtig in Schwung. Der Fed-Beobachter und Ex-Chefökonom der Bank Northern Trust, Paul Kasriel, geht davon aus, dass die Fed ihre Käufe nun in den nächsten Monaten getrost weiter zurückfahren kann.

Sie hatte im Dezember beschlossen, das monatliche Volumen um zehn auf 75 Mrd. Dollar zu reduzieren. Peu a peu soll das Programm bis Jahresende auslaufen, bis die Wirtschaft wieder richtig rund läuft. Der fehlende Impuls für den Aufschwung werde durch die anziehende Nachfrage nach Krediten locker ausgeglichen, meint Kasriel: "Zumindest in der ersten Jahreshälfte."

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