Billiger Diesel lässt SUVs noch stärker boomen

Der Marktanteil der sportlichen Geländewagen könnte in Deutschland bis 2020 auf ein Drittel steigen.

Der niedrige Dieselpreis beschleunigt aus Sicht des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer den Absatzboom bei sportlichen Geländewagen (SUV), die zum überwiegenden Teil mit einem Dieselmotor ausgestattet sind. Bis zum Jahr 2020 rechnet Dudenhöffer sogar mit einer Million neuzugelassenen SUV in Deutschland - das wären fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr.

Der SUV-Marktanteil könne von derzeit rund 20 Prozent auf ein Drittel steigen, heißt es in einer Analyse Dudenhöffers. Bleibt es beim derzeitigen Wachstumstempo seien sogar 50 Prozent Marktanteil möglich.

Porträt eines Mannes mit grau meliertem Haar und Schnurrbart.
Bremen/ ARCHIV: Ferdinand Dudenhoeffer, Professor im Fachgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universitaet Duisburg-Essen, in Bremen beim Symposium "Mobilitaet der Zukunft - Realitaet und Vision" (Foto vom 30.10.10). Automobilexperte Ferdinand Dudenhoeffer fordert weitgehende Massnahmen zur Bevorzugung von Elektroautos. "Die Kommunen sollten darueber nachdenken, ob in den Innenstaedten kuenftig Elektroautos Vorrang haben sollten. Freie Fahrt auf Busspuren, besondere Parkplatzangebote oder Umweltzonen nur fuer Fahrzeuge mit Elektroantrieb und Foerderung von Elektro-Car-Sharing - das waere der richtige Weg", sagte Dudenhoeffer der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagausgabe vom 02.10.12). Er warnte vor einem Ende der Elektrofahrzeug-Technologie. "Wir erleben gerade den Tod des Elektroautos. Wenn es so weitergeht, werden wir das Elektroauto schon in wenigen Jahren im Museum sehen." (zu dapd-Text) Foto: Focke Strangmann/dapd
"Für die Autoindustrie sind diese Fahrzeuge ein Segen, der gleichzeitig zum Fluch werden könnte", warnt der Branchenexperte. Denn mit dem starken Absatz der SUVs, die mindestens 25 Prozent mehr Energie verbrauchen als vergleichbare Limousinen, könnten die Hersteller die CO2-Vorgaben für ihre Fahrzeugflotte nicht erreichen. Ab 2020 würden somit saftige Strafzahlungen an die EU drohen, sofern den Autobauern nicht eine technische Lösung, etwa Plugin-Hybride, einfalle.

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