Bildungsinitiative: Idee von Peter Hartz "willkommen"

Die im KURIER-Gespräch von Peter Hartz, Erfinder der deutschen Arbeitsmarktreform Hartz IV, geäußerte Idee, dass künftig Anleger in die Ausbildung junger Menschen gewinnbringend investieren sollen, stößt auf positive Reaktionen.
Regner schlägt einen Fonds vor, in den Unternehmen in ganz Europa einzahlen sollen: Die Mittel werden in die Ausbildung Jugendlicher investiert; Firmen, die selbst ausbilden, sollen weniger einzahlen müssen. Es geht aber nicht nur ums Geld, sagt Regner: "Viel wichtiger ist, dass sich die Unternehmen dazu bekennen, junge Menschen auszubilden."
Für Dietmar Rupar, Generalsekretär des Verbands Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG), klingt die Idee "ganz gut, aber im Detail ist sie schwer umzusetzen". Denn per Gesetz dürfen Investmentfonds nur in klassische Wertpapiere investieren. Änderungen müssten zunächst auf europäischer Ebene erfolgen.
Einen offiziellen Kommentar gibt es aus Brüssel noch nicht: Die Kommission äußert sich aus Prinzip nicht zu Ideen, sondern erst zu konkreten Gesetzesvorhaben. Hartz will aber ohnehin bei Kommissionschef Juncker dazu vorsprechen.
Bildungsdarlehen
Bereits seit 2005 bieten Bausparkassen Bildungsdarlehen bis zu einem Betrag von 22.000 Euro je Kunde ohne hypothekarische Sicherstellung an. Die Nachfrage hält sich aber in Grenzen. Bei der Erste Bank gibt es seit der Vorwoche ein Studien-Finanzierungsmodell ("For Best Students") für Studenten aus EU-Staaten. Voraussetzung für die Vergabe ist das positive Absolvieren eines Bewerbungsverfahrens. Es werden 100 Prozent der Studiengebühren finanziert, zudem Lebenshaltungskosten (begrenzt bei 28.000 Euro). Im Gegenzug erhält die Bank einen Teil des künftigen Bruttogehalts von mehr als 2000 Euro für einen vereinbarten Zeitraum. Falls man nie darüber verdient, zahlt man nie etwas zurück.
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