Bezahlung: BayernLB hebt Obergrenze für Top-Manager

Die Zeit der Bescheidenheit geht dem Ende zu, die Fortschritte bei der Sanierung der BayernLB zahlen sich auch für die Vorstände aus: Die Obergrenze für die Bezahlung der sechs Top-Manager wird heuer erstmals seit Jahren von rund 500.000 Euro auf 750.000 Euro angehoben. Nach der Rückzahlung großer Teile staatlicher Hilfen stimmte der Aufsichtsrat der Erhöhung zu.

Freistaat rettete Bank vor Pleite
Die BayernLB war 2008 mit Hilfe des Freistaats Bayern vor der Pleite gerettet worden. Als Konsequenz daraus durfte sie dem derzeitigen Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler und den fünf weiteren Vorständen nach den Vorgaben der EU-Kommission maximal 500.0000 Euro Jahressalär zahlen. Diese Deckelung hatte vor zwei Jahren auch die Suche nach einem neuen Bankchef erschwert.
"Der Beihilfebescheid der EU-Kommission vom Juli 2012 sieht vor, dass die Obergrenze für die Vorstandsvergütung auf bis zu 750.000 Euro angehoben werden kann, sobald die Bank bestimmte Ziele erreicht, insbesondere große Teile der Beihilferückzahlungen geleistet hat", erläuterte Häusler. Von insgesamt 5 Mrd. Euro, die die Bank an den Freistaat Bayern zurückzahlen muss, ist mehr als die Hälfte geschafft.

Er stand selbst jahrelang an der Spitze der Landesbank und hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich mit seinem Salär als "Discount-Vorstand" fühlte. Als er vor zwei Jahren seinen Abschied von der Spitze der Landesbank ankündigte, erschwerte die Deckelung auch die Suche nach einem Nachfolger: Häusler musste für mehrere Monate verlängern, weil sich auf die Schnelle kein Neuer für den Chefsessel fand.
Zeit der Bescheidenheit zu Ende
Nach einem jahrelangen Schrumpfkurs mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze weitet die Landesbank ihr Geschäft wieder aus: In Frankfurt, Hamburg und Berlin geht sie mit neuen Filialen auf Kundenfang.
Hypo-Desaster
Das Auslandsgeschäft hat die Landesbank hingegen nach dem Desaster mit der österreichischen Hypo Alpe Adria und der ungarischen MKB weitgehend eingestellt. Nur noch in New York, London, Paris und Mailand ist sie vertreten, um ihre deutschen Firmen- und Immobilienkunden vor Ort zu betreuen.
Unter das Kapitel Hypo zog die BayernLB nach jahrelangen Streitigkeiten mit Österreich erst vor wenigen Tagen einen Schlussstrich: Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) unterzeichnete zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen Hans Jörg Schelling (ÖVP) einen Vergleich über die Zahlung von 1,23 Mrd. Euro von Österreich an Bayern. Das Geld dürfte auch dabei helfen, die restlichen Rückzahlungen der BayernLB an den Freistaat Bayern zu leisten: Von ursprünglich 5 Mrd. Euro ist mehr als die Hälfte bereits geschafft. Spätestens 2019 muss auch der Rest überwiesen werden, damit das EU-Beihilfeverfahren abgeschlossen ist. Danach darf die Landesbank ihren Vorständen auch wieder soviel Geld zahlen, wie sie will: Der frühere Vorstandschef Werner Schmidt kassierte 2007 laut Geschäftsbericht noch 1,5 Mio. Euro
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