Bewegungsdaten zeigen, wer in welchem Shop einkaufen geht
Der Immobilienberater CBRE hat eine Anwendung entwickelt, mit der Einkaufszentren und Einzelhändler verfolgen können, wo ihre Kunden herkommen, wann sie sich wo aufhalten und bei welcher Konkurrenz sie noch einkaufen.
Grundlage dafür sind die anonymisierten Bewegungsdaten von rund hundert Millionen Mobiltelefonen, großteils aus Europa. Diese kauft CBRE von einer Firma zu, die auf 100.000 verschiedene Apps, etwa für Online-Navigation oder Wetter, Werbung schaltet und sich dabei die Genehmigung erteilen lässt, die Bewegungsdaten der Nutzer auszuwerten. Wo ein Handy regelmäßig in der Nacht bleibt, ist der „Herkunftsort“. Ist es tagsüber meist stationär, so gilt dies als Arbeitsplatz. So lässt sich laut CBRE auch leicht erkennen, ob jemand gerade als Tourist im Ausland ist, was interessant ist, weil bei Urlaubern das Geld lockerer sitzt.
Spurensuche
So konnte CBRE einem österreichischen Einkaufszentrum das genaue Einzugsgebiet seiner Kunden zeigen, was eine gezielte Werbung ermöglicht. Im Goldenen Quartier in der Wiener Innenstadt wurde belegt, dass in einem bestimmten Zeitraum 35 Prozent Touristen und 65 Prozent Wiener unterwegs waren. „An diese Informationen kommt man sonst schwer“, sagt Walter Wölfler von CBRE Österreich & CEE. Umfragen im Geschäft würden andere Zahlen ergeben – weil Touristen an solchen Umfragen oft nicht teilnehmen.
Das Wissen, wo und wann sich Zielgruppen bewegen, soll auch dabei helfen, einen Laden punktgenau zu eröffnen. In Österreich werden die Bewegungsdaten von 15 bis 20 Prozent aller Handys erfasst. Voraussetzung ist, dass der anonymisierten Verwendung zugestimmt wurde.
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