Mutmaßlicher russischer Spion bei der OMV enttarnt

Beim teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern OMV ist ein langjähriger Mitarbeiter als russischer Spion enttarnt worden, berichtet das Nachrichtenmagazin profil. Bei dem Mitarbeiter soll es sich um einen eingebürgerten Osteuropäer handeln.
Der mutmaßliche "Maulwurf" sei über Wochen und Monate von der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) beobachtet worden. Er fiel durch ein Treffen mit einem Diplomaten der russischen Botschaft in Wien auf, der laut Geheimdiensten als potenzieller Spion des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB tätig sein soll.
Razzia zu Hause
Bei einer Razzia bei dem Mitarbeiter zu Hause sollen sensible Dokumente gefunden worden. Sie werden derzeit ausgewertet.
Unklar ist, ob der Verdächtige als Einzeltäter gehandelt hat oder noch weitere Personen involviert waren. Auch welche Informationen wie lange geflossen sind, muss noch aufgeklärt werden. Laut dem Bericht, soll der Mitarbeiter auch für eine gewisse Zeit für den staatlichen Öl-Konzern Abu Dhabis und OMV-Miteigentürmer Adnoc tätig gewesen sein.
Die Causa ist nun auch im Außenministerium aufgeschlagen, berichtet das Ö1 Mittagsjournal am Samstag. Der Geschäftsträger der russischen Botschaft sei ins Ministerium zitiert worden. Dabei sei die russische Seite aufgefordert worden, die Immunität des Botschaftsmitarbeiters aufzuheben. Die Frist dafür soll in wenigen Tagen auslaufen. Sollte Russland der Forderung nicht nachkommen, müsse der Betroffene als unerwünschte Person das Land verlassen.
OMV bestätigt Trennung vom Mitarbeiter
Die OMV bestätigte gegenüber dem profil, „dass das Arbeitsverhältnis mit dem betreffenden Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung beendet wurde“. Das Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit den entsprechenden Behörden. Weitere Details wurden mit dem Hinweis auf ein individuelles Arbeitsverhältnis nicht genannt.
Kommentare