Spar: Ruf nach offenen Sonntagen

Die SES, Betreiber der Spar-Einkaufszentren, will sechs bis acht offene Sonntage im Jahr für den Einzelhandel. Nicht eine generelle Sonntagsöffnung werde angestrebt, sondern punktuell einige Sonntage im Jahr sollten die Geschäfte offenhalten dürfen, fordert SES-Chef Marcus Wild am Rande der Expo Real in München im Gespräch mit der APA.
Für die SES (Spar European Shopping Centres) steht hier auch die Wettbewerbssituation mit dem Online-Handel im Blick: Gerade an Sonntagen würden die Internet-Händler mit Rabatten massiv um Käufer werben. Statt durch Einkäufe im heimischen Handel dann Beschäftigung in Österreich zu halten, würden Jobs in ausländischen Logistik-Centern der Online-Händler unterstützt.
Beschäftigte
Bei einer punktuellen Sonntagsöffnung erwartet sich Wild keinen Widerstand der Beschäftigten. Im Gegenteil, diese würden die besser bezahlten Dienste attraktiv finden, meint der Vorsitzende der SES-Geschäftsführung. Die Geschäfte müssten auch nicht ab 7 Uhr früh offen halten, eine Öffnungszeit von 10 oder 11 Uhr bis 17 Uhr wäre wahrscheinlich ausreichend. Ausgewählt könnten die jeweiligen Einkaufs-Sonntage etwa in den Regionen werden.
International aufgestellt
Die SES betreibt mittlerweile 28 Shoppingcenter in Österreich, Slowenien, Kroatien, Tschechien und Norditalien. Dabei bleibe man weiter auf Wachstumskurs, betont Wild: Neben fünf Projekten in Österreich, wie die "Weberzeile" in Ried im Innkreis, stehen auch Entwicklungen in Italien und Slowenien in der Pipeline. Die Einkaufszentren werden rund um einen Inter- oder Eurospar-Markt betrieben, lediglich in Tschechien, wo Spar an Ahold verkaufte, existiert das SES-Einkaufszentrum in Prag ohne Spar-Markt weiter.
Bei den Einkaufszentren versuche man die Kunden mit speziellen Angeboten anzuziehen - das "Urbane Erleben" in ansprechender Architektur werde neben den Geschäften und Gastronomiebetrieben auch mit kulturellen Akzenten und einer eigenen Kinderbetreuungs- und -Erlebniswelt ausgestattet. Trotz der jüngsten Konjunkturprognosen, die eine Eintrübung der Wirtschaftslage sehen, bleibt der SES-Chef optimistisch. Der Konsum sei ein wesentlicher Stabilitätsfaktor der Volkswirtschaft. Und schließlich seien auch die Zinsen sehr niedrig, der Anreiz zum Sparen damit gering.
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