Berlin: Spar-Lockerungen für Athen möglich

In der Debatte um die Zukunft Griechenlands in der Eurozone zeichnen sich einem Zeitungsbericht zufolge bestimmte Lockerungen der Auflagen für das Land ab, denen auch die deutsche Regierung zustimmen könnte. Zwar werde ein drittes Hilfspaket für Griechenland nach wie vor strikt abgelehnt, berichtete die Bild-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Innerhalb des beschlossenen Zeitrahmens bis 2015 seien aber "Umschichtungen denkbar", solange damit nicht die Notwendigkeit für ein weiteres Kreditpaket entstünde, hieß es demnach in den Kreisen.
Zuerst hatte es geheißen, eine Entscheidung darüber könne während des Besuchs von Antonis Samaras, des griechischen Regierungschefs, am Freitag in Berlin fallen – dies haben die Deutschen aber bereits relativiert: "Das wird in dieser Woche überhaupt gar nicht ernsthaft beraten", sagte Staatssekretär Steffen Kampeter (CDU) am Montag im Deutschlandfunk. "Es geht hier nicht darum, dass es bilateral am Freitag entschieden wird, sondern wir werden das in einem geordneten, fairen und transparenten Verfahren in Europa entscheiden."
Bericht im September
Auf die Frage, ob das bedeute, dass Deutschland Samaras am Freitag vertrösten werde, falls er um "mehr Zeit, mehr Geld und vielleicht auch um ein drittes Hilfspaket" bitten sollte, sagte Kampeter: "Es geht hier nicht um Vertrösten. Sondern es geht darum, dass beide Seiten sich an das halten, was wir vereinbart haben." Vereinbart sei, auf Grundlage der jeweiligen Analysen des Troika-Berichts von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds zu entscheiden. Der Bericht der Troika werde aber erst im September vorliegen. Dann werde zu entscheiden sein.
Auf die konkrete Frage, ob etwas mehr zeitlicher Aufschub und etwas mehr Geld für Griechenland möglich seien, antwortete Kampeter ausweichend. "Griechenland muss vertragstreu bleiben", sagte er lediglich. Der Druck sollte nicht von den Entscheidungsträgern in Griechenland genommen werden. "Wenn es Abweichungen gibt, müssen diese kompensiert werden."
Neue Lücke
Die Debatte um den Verbleib Griechenlands in der Eurozone ist nach neuen Gerüchten über einen weiter steigenden Finanzbedarf des hochverschuldeten Landes wieder voll entbrannt. Laut einem Bericht vom Wochenende soll die Finanzierungslücke in Athen aktuell bis zu 14 Milliarden Euro betragen.
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