Benko schraubt Mieten bei Karstadt hoch

René Benko versteht sich aufs Geschäftemachen, wie er erneut unter Beweis stellt. Der Tiroler Immobilieninvestor hat die Mieten in den meisten Karstadt-Häusern wenige Monate nach dem Erwerb der Luxus- und Sport-Sparte der deutschen Kaufhauskette empfindlich erhöht, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
So müssten die Premium-Häuser Oberpollinger ( München), Alsterhaus ( Hamburg) und KaDeWe (Berlin) in den ersten fünf Jahren um insgesamt über 20 Millionen Euro mehr bezahlen als bisher. Auch Warenhäuser, die nicht zur Luxussparte zählen, seien mit Mieterhöhungen konfrontiert. In Dortmund und Dresden sollen die Mieten im ersten Jahr jeweils um mehrere Hunderttausend Euro steigen, im zweiten Jahr bereits um das Doppelte.
Eine Milliarde Plus
Addiert man die Mieten und rechnet sie auf die Laufzeit hoch, ergeben sich für Benko nach Berechnungen von Insidern Einnahmen von fast einer Milliarde Euro. Die Verträge seien auf 30 Jahre verlängert worden.
Den Einnahmen stehen zugesagte Investitionen von rund 300 Millionen Euro gegenüber - 275 Millionen Euro davon sollen von Benkos Immobilienfirma Signa kommen, der Rest vom bisherigen Eigentümer und jetzt Minderheitsanteilshaber Nicolas Berggruen.
Zur österreichischen Signa-Gruppe gehören seit Oktober 2013 neben den Karstadt-Premium-Häusern auch Immobilien von mindestens 17 Kaufhäusern aus dem Stammgeschäft.
Die deutsche Gewerkschaft ist auf Benko derzeit schlecht zu sprechen – er soll Gespräche über die Zukunft der angeschlagenen Kette verweigern (mehr dazu hier).
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