Ryanair-Chef O'Leary schimpft Gewerkschafter "Idioten"
Die Aussicht, dass Großbritannien ohne Abkommen aus der EU austreten könnte, sei besorgniserregend, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Mittwoch in einem Reuters-Interview. Bereits zuvor hatte O'Leary gewarnt, dass es momentan keine Garantie gebe, dass nach dem Brexit im März 2019 die Landerechte mit der EU geklärt sein werden.
Die Folge könnte sein, dass Flugzeuge bis zu drei Wochen am Boden bleiben müssten. "Wir schaffen das ein, zwei, drei Wochen. Das wäre aber sehr schmerzhaft", sagte der Airline-Chef. "Aber wir sind ein großes Unternehmen, wir können das überleben."
"Öl ist bei 85 Dollar, ihr Idioten"
Deutschland ist für Ryanair momentan ein besonders schwieriges Pflaster. Für 2019 erwartet O'Leary hier kein Wachstum. Die Billigairline steht im Dauerstreit mit der Gewerkschaft. Erst kürzlich hatte die Airline angekündigt, ihre Basis in Bremen mit zwei Flugzeugen zu schließen und in Weeze bei Düsseldorf zwei von fünf stationierten Maschinen abzuziehen. Von Gewerkschaftsseite wurde das als "Kriegserklärung" im laufenden Gehaltsstreit gewertet.
O'Leary goss weiteres Öl ins Feuer. Er bezichtigte die Gewerkschafter der "Lüge". Der eigentliche Grund für die Umstrukturierungen seien die Kerosinpreise. "Öl ist bei 85 Dollar, ihr Idioten", wurde er von Reuters zitiert. Stiegen sie weiter, schließe Ryanair womöglich weitere Basen.
Flieger von Laudamotion
Die Umstrukturierung hat auch Berührungspunkte zu Österreich: Die irische Fluggesellschaft errichtet nämlich am Berliner Flughafen Tegel im April 2019 ihre zehnte Basis in Deutschland und übernimmt dabei vier dort stationierte Maschinen ihrer österreichischen Tochter Laudamotion, kündigte O'Leary am Mittwoch an. Ryanair hält drei Viertel der Anteile, der Rest gehört Niki Lauda. O'Leary bekräftigte, dass er den Anteil an Laudamotion in den nächsten drei Jahren von 75 auf 100 Prozent erhöhen könnte. Zugleich betonte er, "wir wollen aber die Lauda-Familie so lange wie möglich an Bord halten."
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