Beben lassen Italiens Touristiker bangen

Die Badeorte an der italienischen Adria bangen um die touristische Saison. Nach den beiden schweren Erdbeben, bei denen am 20. und 29. Mai 26 Menschen ums Leben gekommen sind, hagelt es in den Hotels, Pensionen und Campingplätzen an den Stränden der bei Österreichern beliebten Adria-Ortschaften der Region Emilia-Romagna Anrufe und Mails von Touristen, die ihren bereits gebuchten Aufenthalt absagen. Der Grund: Die Angst vor schweren Nachbeben, die laut Seismologen noch monatelang in der Gegend anhalten könnten.
Die vom Erdbeben stark betroffene Emilia Romagna könnte den ausbleibenden Touristenstrom im Sommer nur schwer verkraften. Und auch andere Adria-Regionen wie Veneto mit den Badeortschaften Jesolo, Lignano und Bibione befürchten schmerzhafte Einbußen.
Kein Wunder, dass Politik und Fremdenverkehrsindustrie mit massiven Kampagnen versuchen, die Ängste der Liebhaber von Stränden und Kulturstätten doch noch rechtzeitig zu vertreiben. "Wir planen eine massive internationale Kommunikationskampagne, um vor allem die ausländischen Touristen zu beruhigen. Sie müssen begreifen, dass unsere Strände weit weg vom Erdbebengebiet liegen", sagt Maurizio Melucci, bei der Regionalverwaltung der Emilia Romagna für den Tourismus zuständig.
Das Erdbeben ist eine Hiobsbotschaft für Norditalien. Der Fremdenverkehr leidet ohnehin unter der schweren Rezession im Land. 80 Prozent der Urlauber sind Italiener, die infolge der Krise Urlaubsausgaben und Aufenthalte radikal kürzen. Für Juni ist es bereits zu einem 15-prozentigen Buchungsrückgang gekommen.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
Kommentare