Baxter hält an heimischen Werken fest

Ein Mitarbeiter im Labor hält eine Reihe von Zellkulturflaschen mit orangefarbener Flüssigkeit.
600 Mio. Euro flossen in den vergangenen acht Jahren in österreichische Standorte.

Der US-amerikanische Pharmakonzern Baxter setzt auch in Zukunft auf seine beiden österreichischen Produktionsstätten. In die Werke Wien Donaustadt und Orth an der Donau (NÖ) werden in diesem Jahr mehr als 100 Mio. Euro gesteckt.

„Die bisherigen Investitionen haben sich definitiv ausgezahlt“, sagt der Produktionsleiter des Standorts Donaustadt, Karl-Heinz Hofbauer. Bis 2015 entsteht dort ein Logistikzentrum, Kostenpunkt: 50 Mio. Euro. In Orth wird um 40 Mio. Euro ein neues Gebäude für die Qualitätskontrolle gebaut. Wie es mit dem Standort in Krems weitergeht, soll im Laufe des Jahres entschieden werden. Dort wurde bereits 2002 mit der Errichtung eines Werks für die Impfstoffproduktion begonnen. 300 Arbeitsplätze waren dafür vorgesehen. Es ging nie in Betrieb. Der Konzern bezeichnet es seither als „Produktionsreserve“.

Forderungen an Politik

Von der Politik wünsche sich der Konzern bessere Bedingungen für nachhaltiges Wachstum. Dazu seien Reformen im Gesundheits- und Bildungssystem unausweichlich, sagt Baxter-Vorstand Andreas Kronberger. Gut ausgebildete BHS-, FH- und Universitätsabsolventen seien immer ein maßgeblicher Grund für die Attraktivität des Standorts Österreich gewesen – nun sei die Politik gefordert, diese Errungenschaft zu sichern.

Seit 2006 wurden mehr als 600 Mio. Euro für die Niederlassungen in Wien und Orth aufgebracht. Der österreichische Baxter-Zweig ist mit 4400 von international rund 50.000 Konzern-Mitarbeitern der größte Arbeitgeber außerhalb der USA. Mit mehr als 1000 Wissenschaftern ist der Betrieb einer der größten forschenden Industriebetriebe Österreichs. 22 verschiedene Arzneimittel werden hierzulande hergestellt, darunter Impfstoffe, gentechnisch erzeugte Blutgerinnungsfaktoren oder Gewebekleber für die Chirurgie. Die Exportquote beträgt 98 Prozent. Das Werk Donaustadt ist eine der größten Plasma-Verarbeitungsanlagen weltweit. Jährlich werden dort aus 2,3 Millionen Litern Blutplasma Medikamente erzeugt.

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