Baukonzern Porr baut Verluste ab

Baustelle
Der Fehlbetrag ist saisonbedingt, aber unter dem Strich gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.

Der Baukonzern Porr hat das erste Quartal 2019 mit geringeren Verlusten abgeschlossen als im Vorjahreszeitraum. Dank anhaltend hoher Nachfrage verringerte sich der Periodenverlust von 9,8 auf 9,1 Mio. Euro, je Aktie lag der Fehlbetrag (EPS) bei 36 Cent. Für das Gesamtjahr ist das Management zuversichtlich, die hohe Bauleistung von 5,59 Mrd. Euro aus 2018 "moderat steigern zu können".

"Die Performance der Porr im ersten Quartal unterstreicht unseren Kurs - es gilt weiterhin Ertrag vor Wachstum. Der Rekordauftragsbestand gibt uns die Feuerkraft dafür", so Konzernchef Karl-Heinz Strauss heute, Dienstag. Es sei für den Bausektor branchentypisch, in den ersten Monaten des Jahres "negative Ergebnisbeiträge" zu "erzielen". Die Zahlen im ersten Quartal seien wenig aussagekräftig für das gesamte Jahr.

Hohe Auftragsstände

Der Auftragspolster ist mit einem Volumen von 7,4 Mrd. Euro prall gefüllt - der Bestand vergrößerte sich gegenüber dem ersten Quartal 2018 (6,7 Mrd. Euro) um 10,8 Prozent. Der Auftragseingang entwickelte sich stabil - mit einem Plus von 1,5 Prozent von 1,35 Mrd. auf 1,37 Mrd. Euro. In einem "herausfordernden Marktumfeld" stärke der hohe Auftragsbestand die Position der Porr essenziell und sichere die Kapazitätsauslastung über 2019 hinaus, teilte der Konzern mit.

Die Produktionsleistung erhöhte sich zwischen Jänner und März um 3 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro, obwohl auch das Vorjahr schon "außergewöhnlich stark" gewesen sei. Zu dem Wachstum hätten vor allem die Märkte Österreich, die Schweiz und Deutschland beigetragen. Im übrigen Ausland war das Leistungsniveau geringer als im Vorjahr, da einige Großprojekt ausgelaufen sind. Die Umsatzerlöse stiegen von 907,6 Mio. auf 945,4 Mio. Euro (plus 4,2 Prozent).

Der Verlust vor Steuern sank zwischen Jänner und März von 13 auf 11,8 Mio. Euro um 9,2 Prozent. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwirtschaftete Österreichs zweitgrößter Baukonzern (hinter der Strabag) einen Gewinn (EBITDA) von 31,7 Mio. Euro, nach 20 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Die Porr beschäftigte im ersten Quartal 18.473 Mitarbeiter (plus 5,8 Prozent), vor einem Jahr waren es 17.464 Arbeitnehmer.

Das Eigenkapital sank von 618 auf 602 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote von 19,9 auf 17,5 Prozent. Die Nettoverschuldung weitete sich per Ende März 2019 gegenüber Ende Dezember 2019 - saisonal bedingt - von 150 Mio. auf 699 Mio. Euro massiv aus. Zum Vorjahresstichtag hatte sie 345,2 Mio. Euro betragen. Die Erstanwendung des internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 hätte "insbesondere einen erhöhenden Effekt auf die Nettoverschuldung" von rund 200 Mio. Euro. Durch das starke Wachstum des Vorjahres, insbesondere im vierten Quartal, sowie die strategische Absicherung von Lieferanten, sei der Mittelabfluss aus dem Working Capital heuer im ersten Quartal 2019 gestiegen. Außerdem seien das Schuldscheindarlehen aufgestockt (203 Mio. Euro) und das Finanzierungsprofil somit verbessert worden.

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