Bauern bekommen 60 Millionen Euro für Rekord-Dürreschäden

Dürre in Salzburg
Die Hitzeschäden werden mit mehr als 210 Millionen Euro beziffert. 20 Millionen schüttet der Bund als Soforthilfe aus.

Die anhaltende Dürre im Sommer hat den heimischen Landwirten Millionen gekostet und teilweise existenzbedrohende Ernteausfälle verursacht. Nun winken staatliche Hilfen: Für die betroffenen Bauern wurde ein Paket in Höhe von 60 Mio. Euro geschnürt. Dieses soll in Direktbeihilfen, Wiederaufforstungsprogramme und höhere Zuschüsse auf Versicherungsprämien fließen.

Bereits Anfang August warnte die Hagelversicherung vor Rekordschäden von rund 210 Mio. Euro in der Landwirtschaft durch den Klimawandel - das tatsächliche Ausmaß werde im laufenden Jahr aber deutlich darüber liegen, hieß es am Donnerstag zur APA.

Besonders viehhaltende Betriebe sind von den heurigen Wetterextremen betroffen, da sie durch die hohen Ernteeinbußen bei Grünland das Futter für die Tiere nun zukaufen müssen. Während sich die Ausfälle im Ackerbau im Schnitt zwischen 10 und 15 Prozent bewegen, sind es im Grünland regional bis zu 40 Prozent, so das Landwirtschaftsministerium.

Ein Drittel als Direktzahlungen

"Von den insgesamt 60 Mio. Euro fließen 20 Mio. Euro in Direktzahlungen für betroffene Betriebe, vor allem für Tierhalter", sagte Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) dazu am Donnerstag. Das Geld gehe an ungefähr 20.000 Betriebe in Oberösterreich, Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Niederösterreich. Die Kosten dafür teilen sich je zur Hälfte Bund und Länder.

Bauern bekommen 60 Millionen Euro für Rekord-Dürreschäden

In der Forstwirtschaft wird mit Schäden von rund 38 Mio. Euro gerechnet - vor allem der Borkenkäfer hat den heimischen Wäldern schwer zugesetzt. Für Sofortmaßnahmen und ein Wiederaufforstungsprogramm werden ebenfalls 20 Mio. Euro bereitgestellt. Dabei sollen insbesondere Mischwälder gefördert werden, die gegen die Folgen des Klimawandels resistenter sind.

Neue Versicherung für Tierausfall

"Weitere 20 Mio. Euro investieren wir in Maßnahmen, um die Bauern dabei zu unterstützen, sich besser und intensiver gegen Elementarschäden zu versichern", so Köstinger. Künftig zahlt der Staat 55 Prozent statt 50 Prozent der Prämien bei Elementarrisikoversicherungen. Der Zuschuss steigt damit von derzeit 63 Mio. auf rund 75 Mio. Euro. Auch eine Tierausfallsversicherung soll eingeführt und unterstützt werden. Für den Wifo-Landwirtschaftsexperten Franz Sinabel sind solche Maßnahmen "ganz angemessen", um mit dem Klimawandel zurechtzukommen, sagte er im heutigen Ö1-Morgenjournal.

Zudem sollen aufgrund der Ausnahmesituation Kredite leichter gestundet werden können. "Die Laufzeit von Krediten kann um ein Jahr verlängert werden", heißt es vom Landwirtschaftsministerium. Auch Agrarsonderkredite "Trockenheit" sollen für Betriebe in betroffenen Regionen aufgelegt werden. "Die Darlehenshöhe reicht von 5.000 Euro bis maximal 50.000 Euro". Vom Bund soll es Zinszuschüsse geben.

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