Barclays streicht bis zu 12.000 Jobs

Gleichzeitig mit dem Stellenabbau werden aber die Boni für Investmentbanker angehoben.

Barclays setzt nach einem Gewinneinbruch im Investmentbanking zum Kahlschlag an und streicht bis zu 12.000 Stellen. Nachdem die britische Großbank bisher eher behutsam auf die hausinternen und branchenspezifischen Probleme reagiert hatte, forciert der seit 2012 amtierende Firmenchef Antony Jenkins nun den Sparkurs.

Barclays teilte am Dienstag mit, heuer würden 10.000 bis 12.000 Stellen wegfallen. Allein auf dem Heimatmarkt seien 7.000 Mitarbeiter betroffen - etwa die Hälfte davon sei bereits informiert worden. Insgesamt beschäftigte die Bank Ende Dezember knapp 140.000 Menschen.

Boni sollen talentierte Mitarbeiter anziehen

Gleichzeitig gab das Geldhaus, das wie die Deutsche Bank einen Kulturwandel anstrebt, aber bekannt, es habe die Boni für die Angestellten im Investmentbanking kräftig erhöht. Damit riskiert das Management einen Disput mit der Politik und den Steuerzahlern auf der Insel, die große Teile der Finanzbranche 2008 mit Milliarden vor dem Kollaps retten mussten. Jenkins verteidigte die Aufstockung und die auch für Barclays-Verhältnisse auf hohem Niveau liegenden Ausschüttungen mit dem scharfen Wettbewerb der weltweit agierenden Investmentbanken. Barclays wolle so für talentierte Mitarbeiter attraktiv bleiben.

Rund um den Globus haben zahlreiche Großbanken in den vergangenen Jahren zusammen deutlich mehr als 150.000 Jobs gestrichen. Im vergangenen Jahr brach der Vorsteuergewinn von Barclays wegen der Schwächen im Investmentbanking um knapp ein Drittel auf 5,2 Mrd. Pfund ein. An der Londoner Börse fiel der Barclays-Kurs am Dienstag um gut zwei Prozent.

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