Banker der UBS dürfen nicht nach Frankreich reisen

Eine Statue einer Frau, die eine Taube vor einem UBS-Gebäude freilässt.
Der Kampf gegen Steuerhinterziehung treibt mitunter seltsame Blüten.

Die Schweizer Großbank UBS hat jetzt wegen Steuerermittlungen der französischen Behörden Dutzenden Mitarbeitern untersagt, nach Frankreich zu reisen. Nach Informationen des Schweizer Rundfunks RTS gilt das schon vor Ostern ausgesprochene Reiseverbot für bestimmte Mitarbeiter in der Vermögensverwaltung. Wer sich nicht an das Reiseverbot halte, könne seinen Job verlieren, heißt es.

Hintergrund ist offenbar die Befürchtung, ein weiterer UBS-Banker könnte im Ausland festgenommen werden und "auspacken". Die französischen Ermittler gehen nämlich den Verdacht nach, die UBS habe Produkte verkauft, die allein der Steuervermeidung dienten.

Festnahmen

Im Vorjahr wurde im Zuge von ähnlichen Steuerermittlungen der US-Behörden ein UBS-Spitzenmanager im Urlaub in Bologna/Italien verhaftet. Nach zwei Monaten in einem italienischen Gefängnis wurde er Mitte Dezember an die USA ausgeliefert. Im US-Steuerstreit musste die UBS vor drei Jahren 780 Mio. Dollar zahlen, weil sie reichen Amerikanern geholfen haben soll, 20 Mrd. Dollar vor der Finanz zu verstecken.

Im Falle von unerlaubten Index-Spekulationen in London verhängte die britische Aufsichtsbehörde FCA gegen einen UBS-Händler ein Betätigungsverbot. Dieser räumte ein, Vorschriften der Bank missachtet und mit geheimen Konten gearbeitet zu haben. Seine Vorgesetzten hätten die Spekulationen aber stillschweigend geduldet. Vorfälle wie diese will die Schweizer Bank nun offenbar mit allen Mitteln vermeiden.

Eine UBS-Sprecherin wollte den Bericht nicht näher kommentieren. "Eine Untersuchung ist im Gange und wir kooperieren mit den französischen Behörden."

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