Banken wollen sich an Hypo-Lösung beteiligen

Zwei Männer in Anzügen sitzen auf einer Couch während einer Veranstaltung.
BA-Chef Cernko und RBI-Boss Sevelda in KURIER-Diskussion: Politik hat sich viel zu lange Zeit gelassen.

Die österreichischen Banken werden sich „in irgendeiner Form“ an der so genannten Bad Bank der Hypo-Alpe-Adria beteiligen müssen. Diese Meinung vertraten Bank-Austria-Chef Willibald Cernko und Raiffeisen-Bank-International-Boss Karl Sevelda in einer Diskussion am Tage der Offenen Tür im KURIER. Die Banken hätten insgesamt eine Mitverantwortung an der Finanzkrise und müssten zu dieser auch stehen.

Details über Form und Ausmaß der Beteiligung wollten beide Banken allerdings nicht nennen. Die Belastung daraus müsse sich aber, forderte Cernko, in Grenzen halten. Die österreichischen Banken hätten in den vergangenen neun Jahren 3,6 Milliarden Euro verdient, allein die Bankenabgabe mache aber 625 Millionen aus. Mit dem nötigen Eigenmittelaufbau kämen in Summe 5 bis 6 Milliarden Euro an Belastung auf die Branche zu.

Eine Pleite der Hypo statt der Verstaatlichung im Dezember 2009 sehen Cernko und Sevelda auch nachträglich nicht als Alternative. Diese hätte der gesamten Branche und vor allem den rund 80.000 Mitarbeitern enorm geschadet.

Gravierende Veränderungen

In den nächsten Jahren erwarten die Top-Banker eine gravierende Veränderung ihres Geschäfts. Obwohl einfache Transaktionen immer öfter in Selbstbedienungs-Foyers und über das Internet abgewickelt würden, müsse ein Teil des Filialnetzes – so Cernko – für die Kundenbetreuung aufrecht bleiben. Die Zahle der Kunden je Standort müsse aber von derzeit rund 2000 auf 4000 bis 5000 steigen. Beratung werde vor allem bei komplexeren Finanzierungen immer wichtiger.

Kommentare