Banken: Nationalfeiertag bringt Stunde der Wahrheit
Wie fit Europas Banken sind, wird sich am Nationalfeiertag zeigen: Bei der Europäischen Zentralbank ( EZB) und der EU-Bankenaufsicht EBA ist intern eine Vorentscheidung gefallen, die Resultate des europäischen Stresstests am 26. Oktober publik zu machen.
Die Banken sollen 48 Stunden vorher über ihre jeweiligen Ergebnisse informiert werden. Mit der Veröffentlichung am Sonntag soll verhindert werden, dass vorher durchgesickerte Informationen zu Verunsicherung an den Finanzmärkten führen.
Die Notenbank übernimmt am 4. November die Oberaufsicht über die Finanzinstitute in der Währungsunion. Damit sie keine unentdeckten Altlasten übernimmt, prüft sie gemeinsam mit den nationalen Aufsehern und der EU-Bankenaufsicht EBA seit Monaten die 130 bedeutendsten Banken auf Herz und Nieren, aus Deutschland unter anderem die Deutsche Bank, Commerzbank und die Landesbanken.
Heimische Kandidaten
In Österreich werden Erste Group, Bawag P.S.K., ÖVAG sowie von Raiffeisen die Raiffeisen Zentralbank (RZB), Raiffeisen Landesbank Oberösterreich und Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien von der EZB geprüft. Die Bank Austria ist via UniCredit (Italien) Prüfungsgegenstand.
Der groß angelegte Test besteht aus zwei Teilen, einer intensiven Bilanzprüfung und Untersuchung eventuell riskanter Portfolios in den Bankbilanzen und einem Stresstest. Bei diesem müssen die überprüften Banken nachweisen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen, etwa einem Konjunktureinbruch, noch ausreichend Kapital haben, um die Krise zu überstehen.
Diejenigen Geldhäuser, die bei dem Gesundheitscheck durchfallen, müssen innerhalb von zwei Wochen einen Plan zur Lösung ihrer Kapitalprobleme präsentieren. Um die Löcher tatsächlich zu schließen, haben die Institute dann sechs bis neun Monate Zeit.
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