Bankaktien stürzen weltweit ab

Bankaktien stürzen weltweit ab
Die drohende Ablehnung des Euro-Rettungspakets durch die Griechen löst eine Flucht der Investoren aus.

Die Finanzmärkte reagierten am Dienstag zeitweise geradezu panisch auf die neue Griechenland-Krise. Die Befürchtung, dass die Griechen per Volksabstimmung das mühsam ausgehandelte Euro-Rettungspaket wieder kippen könnten, ließ die Aktienkurse rund um den Globus abstürzen. Der Leitindex DAX in Frankfurt brach um um fünf Prozent ein. In Paris fiel das Minus mit knapp 5,4 Prozent noch höher aus. London kam mit minus 2,2 Prozent etwas glimpflicher davon.

Kräftig abwärts ging es auch an der New Yorker Wall Street, der Dow-Jones-Index verlor knapp 2,5 Prozent, am späten Abend (MEZ) hielt er bei minus 2,2 Prozent. Den stärksten Einbruch erlitt die Börse in Athen, der Index brach um 6,9 Prozent ein.

Banken

Am stärksten erwischte es Bankaktien. Vor allem die französischen Institute - die überdurchschnittlich stark in griechischen Staatsanleihen engagiert sind - fuhren hohe Verluste ein. Société Générale verlor mehr als 14 Prozent, BNP Paribas knapp zehn Prozent.

Auch die großen italienischen Geldhäuser rasselten kräftig in die Tiefe, Intesa San Paolo stürzte um 11,6 Prozent ab, die Bank-Austria-Mutter UniCredit verlor 10,7 Prozent. Ebenfalls rund zehn Prozent büßte die Deutsche Bank ein. Der Euro rutschte kräftig ab.
Am meisten verloren die griechischen Banken. Der Bankenindex stürzte nach einem drastischen Rückgang bereits am Montag um bis zu 14,7 Prozent ab. Damit verlor er innerhalb von zwei Handelstagen bereits 23 Prozent. Mit einem Minus von 33 Prozent war der Oktober der schwärzeste Monat für die griechischen Bankaktien in der Börsengeschichte.

Euro

Auch der Euro musste als Folge der Unsicherheit kräftig Federn lassen: Er stürzte auf 1,36 US-Dollar ab, konnte sich später aber auf 1,37 leicht erholen. Gegenüber Montag bedeutet das ein Minus von mehr als zwei Cent. Probleme bereitet die griechische Tragödie auch dem hoch verschuldeten italienischen Staat. Mit einem Aufschlag von 4,34 Prozent gegenüber deutschen Anleihen - dem höchsten Aufschlag seit Einführung des Euro im Jahr 1999 - machten die Zinsen 6,1 Prozent aus.

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