Bäckersterben geht weiter: Kotzbeck-Loh pleite

Zwei angeschnittene Scheiben Sauerteigbrot werden von Händen gehalten.
Grazer Unternehmen wird geschlossen. Bis zu 56 Dienstnehmer betroffen.

Die Bäckereibranche muss wieder eine Pleite verbuchen: Die Grazer Traditionsbäckerei Kotzbeck-Loh ist erneut insolvent. Diesmal ist aber keine Fortführung geplant, gaben die Kreditschutzverbände AKV, KSV1870 und Creditreform am Mittwoch bekannt. Als Grund für die Pleite gab das Unternehmen unter anderem den großen Preisdruck durch die Backshops der Lebensmitteldiskonter an.

Supermärkte backen selbst

Anfang 2014 führte Hofer als eine der letzten Supermarktketten in Österreich die Backbox ein und bäckt seither auch selbst Brot in den Filialen auf. Das Unternehmen investiert über 100 Mio. Euro in seine 450 Backshops und schuf 1.000 neue Jobs. Bei den traditionellen Bäckern verloren allerdings 3.000 Beschäftigte ihre Arbeit, da nahezu jede Woche eine Bäckerei dichtmacht, beklagt die Branche.

Kotzbeck-Loh schlitterte bereits im Jahr 2010 in die Insolvenz, bis Gregor Loh die Firma des Vaters übernahm und restrukturierte. In der Folge führten aber gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, hoher Wettbewerb und preissensible Kunden zu einer neuerlichen Schieflage des Unternehmens.

74 Gläubiger betroffen

Laut Kreditschutzverbänden sind bis zu 56 Dienstnehmer und 74 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 133.000 Euro, die Aktiva auf rund 80.000 Euro. Es soll zudem Zahlungsunfähigkeit vorliegen, da zwar laut AKV weitere 50.000 Euro an Wertpapieren vorhanden sein sollen, welche jedoch gebunden sein dürften, sodass die Lohn- und Gehaltszahlungen für November sowie die Kosten für Lieferanten und Bestandgeber aus den laufenden Einnahmen nicht mehr bedient werden können.

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