Miba zieht sich von der Börse zurück

Ein Mann bearbeitet ein Metallstück mit einer Schleifmaschine.
Aktien des Autozulieferers aus OÖ vom Handel ausgesetzt. Mehrheitseigentümer bietet für Streubesitz.

Kursänderung bei der börsennotierten oberösterreichischen Miba AG: Der Zulieferer für die Auto- und Investitionsgüterindustrie mit Stammsitz Laakirchen soll von der Wiener Börse verschwinden.

Ein Mann mit Brille und Anzug blickt in die Kamera.
Interview mit Franz Peter Mitterbauer, Vorstandschef der Miba AG, am 31.07.2014 in Wien.
Der Mehrheitseigentümer, die Familie Mitterbauer, kündigte am Dienstag ein Übernahmeangebot von 550 Euro je Aktie an den Streubesitz an. Die Mitterbauer Beteiligungs-AG strebe voraussichtlich noch im vierten Quartal 2015 einen Squeeze-out und einen Rückzug der Miba-Vorzugsaktien von der Wiener Börse an, teilte Miba mit.

Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage soll am 30. Juli 2015 erfolgen. Die Annahmefrist läuft ab dann voraussichtlich drei Wochen. Die Mitterbauer Beteiligungs-Aktiengesellschaft hält den heutigen Angaben zufolge 100 Prozent der Stimmrechte und 83,14 Prozent am Grundkapital.

Die Miba-Aktie wurde unterdessen vom Börsenhandel ausgesetzt. Die Orders wurden für erloschen erklärt, seit 10.30 Uhr werden sie neu erteilt, teilte die Wiener Börse mit. Die Miba-Vorzugsaktie wird im Marktsegment "Standard Market Auction" nur einmal täglich gehandelt. Die Preisbildung wird für 13.30 Uhr erwartet. Am Montag kostete eine Aktie 461,05 Euro.

Wolf eingezogen

Erst kürzlich, Ende Juni, ist Ex-Magna-Manager Siegfried Wolf in den Miba-Aufsichtsrat eingezogen. Wolf wurde auf der Hauptversammlung für vier Jahre in diese Funktion gewählt.

Weltweit tätig

Miba erzeugt Komponenten für Motoren, Getriebe und Bremsen, etwa Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge, Beschichtungen und anderes. 44 Prozent der Umsätze werden im Pkw-Bereich gemacht, je 9 Prozent mit Lkws/Bussen und Baumaschinen, 8 Prozent mit Kraftwerken bzw. Energieübertragung, 7 Prozent mit Zügen/Lokomotiven, 6 Prozent mit Schiffen. Jede zweite Windstromturbine weltweit werde durch Miba-Bremsbeläge gebremst, wenn der Wind zu stark bläst.

Das Miba-Logo an einem Gebäude und auf mehreren Flaggen.
APA18228194 - 07052014 - LAAKIRCHEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT WI - THEMENBILD - Die Produktionshalle am Firmensitz des oberösterreichischen Autozulieferers Miba, am Dienstag, 6. Mai 2014, in Laakirchen (OÖ). APA-FOTO: BARBARA GINDL
Von den weltweit knapp 5.200 Mitarbeitern (Stand: Mai 2015) sind 3.770 in Europa tätig - davon 2.200 in Österreich, über 1.300 in der Slowakei - und 740 in Asien ( China/ Indien) sowie 660 in Amerika ( USA und Brasilien).

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