Automatisierung: Für jeden sechsten heimischen Job wird's eng

Automatisierung: Für jeden sechsten heimischen Job wird's eng
OECD-Studie: Selbst gut ausgebildete Junge landen immer öfter bei schlecht bezahlten Jobs. Auch in Österreich.

Die Automatisierung verändert den Arbeitsmarkt: Das steht mittlerweile außer Zweifel. Wie sehr ist allerdings umstritten. Ein bis heute oft zitierte britische Studie kam 2013 zum Ergebnis, dass jeder zweite Job gefährdet sei. Das gilt aber als überholt.

Die Industriestaaten-Organisation OECD hat sich dem Thema in ihrem jüngsten Ausblick zur „Zukunft der Arbeit“ gewidmet. Demnach seien in den nächsten 15 bis 20 Jahren OECD-weit 14 Prozent der Arbeitsplätze einem „hohen Automatisierungsrisiko“ ausgesetzt. Somit wäre jeder siebente Job bedroht.

Stärker betroffen

Österreich ist laut OECD aufgrund seiner speziellen Industriestruktur einem etwas erhöhten Automatisierungsrisiko ausgesetzt: Hierzulande sei jeder sechste Arbeitsplatz (16,6 Prozent) gefährdet. Das ist etwas weniger als in Deutschland (18,4 Prozent) und deutlich weniger als in der Slowakei, wo sogar jeder dritte Job wackelt (33,6 Prozent).

Aber auch alle anderen Arbeitskräfte können sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen: Weitere drei von zehn Jobs in Österreich dürften sich „deutlich verändern“, heißt es in der Studie.

Was die OECD dabei sehr wohl berücksichtigt: Der technologische Fortschritte schafft neue Arbeitsplätze, die Erwerbstätigkeit wächst. Viele der Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden, verfügen aber nicht über die richtigen Fähigkeiten und Kompetenzen.

Bildung schützt nicht

An sich gilt dabei die Regel: Je niedriger der Bildungsabschluss, umso schlechter die Karten. Allerdings trifft es nicht nur die Unqualifizierten.

Ein besonders aufrüttelndes Resultat der OECD-Studie: Der Anteil junger Menschen, die über eine mittlere Bildung verfügen, aber schlecht entlohnt werden, ist in Österreich im letzten Jahrzehnt um 15 Prozentpunkte gestiegen. Hier liegt Österreich weit vorne, übertroffen nur noch von Dänemark und Estland.

Und selbst gute Ausbildung schützt nicht (mehr) vor schlechtem Verdienst. OECD-weit ist es seit 2006 wahrscheinlicher, dass ein junger Mensch mit hohem Bildungsabschluss zu den Schlechtverdienern zählt als zu den Besserverdienern. Seit 2016 gilt dies nun erstmals auch für Slowenien, Island und Österreich.

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