Autobranche verhilft Deutschen zu Exportrekord

Autobranche verhilft Deutschen zu Exportrekord
Waren im Gesamtwert von 101 Milliarden Euro gingen ins Ausland. Der Zuwachs im Juli betrug 8,5 Prozent.

Schlechte Konjunkturdaten in Europa und Japan, internationale Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten: So schlecht die Stimmung vielerorts auch ist, den deutschen Konzernen scheint dies alles nichts anzuhaben. Im Juli lieferten sie Waren im Gesamtwert von 101 Milliarden Euro ins Ausland. Das war der höchste jemals gemeldete Monatswert. Die Exporte legten damit im Vergleich zum Juli 2013 um 8,5 Prozent zu. Im Vergleich zum Juni 2014 gab es bei den Exporten kalender- und saisonbereinigt ein Plus von 4,7 Prozent.

Der Hauptteil (57 Mrd. Euro) der deutschen Exporte ging wie üblich in andere EU-Mitgliedstaaten, das Plus zum Vorjahresmonat betrug 9,6 Prozent. Aber auch die Geschäfte in Ländern außerhalb der EU brummen. Hier betrug das Plus 7,2 Prozent zum Juli 2013. Verkaufsschlager blieben Fahrzeuge und Fahrzeugteile. Stark nachgefragt wurden zudem Maschinen und chemische Erzeugnisse.

Auch der Überschuss in der Handelsbilanz (Differenz zwischen Aus- und Einfuhren) erreichte mit 23,4 Milliarden einen neuen Höchstwert. Damit steigen die Chancen, dass Europas größte Volkswirtschaft im Sommerquartal einer Rezession entgeht. Laut DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle wird damit "das wegen der geopolitischen Risiken wackelige dritte Quartal stabilisiert. Die Gefahren sind damit aber nicht weg", warnte Scheuerle. "Sie schweben weiter wie ein Damoklesschwert über der deutschen Konjunktur."

China

Einen Rekord verzeichnet auch China, und zwar bei der Handelsbilanz. Die Exporte legten im August um 9,4 Prozent zu und übertrafen damit die Prognosen. Ein Grund ist der Anstieg der chinesischen Exporte nach Russland um 27 Prozent infolge der Sanktionen Westeuropas. Die Importe sanken indes unerwartet um 2,4 Prozent. Deswegen überstiegen die Ausfuhren die Einfuhren um den Spitzenwert von 38,5 Mrd. Euro. Die gesunkenen Importe zeigen aber die weiter rückläufige Binnennachfrage. Chinas Wirtschaft hat im ersten Quartal mit 7,4 Prozent die schwächste Zuwachsrate seit eineinhalb Jahren gezeigt.

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