Märkte besorgt über Athens Alleingang

Griechenland kann wieder auf eigenen Beinen stehen: Zumindest Premier Antonis Samaras ist davon felsenfest überzeugt. Er will nach dem Ende des EU-Hilfspakets im Dezember auch den Internationalen Währungsfonds loswerden, dessen Programm eigentlich bis 2016 laufen würde.
Die Finanzmärkte haben Zweifel, ob Griechenland ohne Hilfe überlebensfähig wäre: Der Athen-Composite gab am Mittwoch erneut um 6,3 Prozent nach. Seit Jahresbeginn hat der Börsenindex 26 Prozent an Wert eingebüßt. Die Rendite (quasi Zinskosten) für zehnjährige Staatsanleihen, die zuletzt unter 6 Prozent lag, kletterte rasant auf 7,6 Prozent. Zur Verunsicherung trägt bei, dass im Frühjahr 2015 vorgezogene Parlamentswahlen in Athen drohen – und somit der Sturz der Regierungskoalition.
Der Ausverkauf setzte sich aber auch an anderen Börsen fort. Dazu trugen überraschend schlechte Konjunkturdaten der USA bei: Die Konsumenten hatten im September weniger Geld im Handel gelassen. Der Wiener ATX schloss 2,7 Prozent im Minus. Der DAX in Frankfurt fiel um 2,87 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem Jahr.
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